Kathpress-Themenschwerpunkt zum Papstbesuch in der Türkei und im Libanon
Gleich zwei politisch brisante Ziele hat sich Papst Leo XIV. für die erste Auslandsreise seines Pontifikats ausgesucht. Vom 27. bis 30. November ist er in der Türkei. Von dort geht es weiter in den Libanon, wo er ebenfalls knapp drei Tage verbringen wird. Die Rückkehr nach Rom ist für den 2. Dezember geplant.
In der Türkei flog Leo am Donnerstag zunächst in die Hauptstadt Ankara wo er nach einem Besuch des Atatürk-Mausoleums von Staatschef Recep Tayyip Erdogan im Präsidentenpalast empfangen wurde. Nach den bei allen Papstreisen üblichen diplomatischen Begegnungen mit den politischen Autoritäten ging es am selben Tag weiter nach Istanbul. Zentraler Anlass der Türkeireise ist das 1.700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa (heute: Iznik), bei dem die Grundlagen für das ökumenische Glaubensbekenntnis gelegt wurden, sowie das orthodoxe "Andreasfest". Entsprechend stehen Begegnungen mit dem orthodoxen Ehrenoberhaupt, Patriarch Bartholomaios von Konstantinopel, besonders im Fokus.
Mit Blick auf das Nizäa-Jubiläum findet am Freitag unter anderem nahe der antiken Basilika Sankt Neophyt in Iznik ein ökumenisches Gebetstreffen statt. Tags darauf unterzeichnen Papst Leo und Patriarch Bartholomaios eine gemeinsame Erklärung. Am 30. November, an dem die orthodoxe Kirche das Fest ihres Patrons, des Apostels Andreas, feiert, hält der Papst bei einem orthodoxen Gottesdienst in der Patriarchalkirche St. Georg im Phanar eine Ansprache.
In Istanbul besucht Leo auch die Sultan-Ahmed-Moschee, bekannt als Blaue Moschee, die syrisch-orthodoxe Kirche Mor Ephrem und nimmt an einem Gebetstreffen in der armenisch-apostolischen Kathedrale teil. Am 29. November feiert er eine katholische Messe in einer Sporthalle.
Am Nachmittag des 30. November fliegt der Papst weiter in die libanesische Hauptstadt Beirut. Dort stehen Begegnungen mit Vertretern der im Februar neu gewählten Staatsspitze und Regierung an.
Am 1. Dezember will Papst Leo das Grab des heiligen Charbel im Maroun-Kloster in Annaya besuchen und ein Grußwort sprechen. An eine ökumenische und interreligiöse Begegnung in Beirut schließt sich ein Treffen des Papstes mit jungen Menschen an. Am Dienstag (2. Dezember) hält Leo XIV. ein stilles Gebet und eine Heilige Messe im Hafen von Beirut, wo 2020 bei einer verheerenden Explosion rund 200 Menschen getötet und viele Gebäude verwüstet wurden.
1981 hatte er um ein Haar Johannes Paul II. erschossen. Nach einem halben Leben in Haft hofft der 67-jährige Ali Agca nun auf einen Plausch mit dessen Nachfolger. Papst Leo komme ja nur, um seinen Glauben zu bekunden.
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