Von Freitag bis Sonntag wird das Ehrenoberhaupt der orthodoxen Kirche täglich mit Papst Leo XIV. bei dessen Türkei-Besuch zusammentreffen
Istanbul, 27.11.2025 (KAP/KNA) Bartholomaios I. ist der griechisch-orthodoxe Patriarch von Konstantinopel. Als Nachfolger des Apostels Andreas trägt er seit 1991 den Titel "Ökumenischer Patriarch", der ihn zum Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie mit rund 300 Millionen Mitgliedern macht. Allerdings verfügt er mit dem Ehrenamt über keine Rechtsbefugnisse über die nationalen Kirchen. Von Freitag bis Sonntag wird er täglich mit Papst Leo XIV. bei dessen Türkei-Besuch zusammentreffen, in Iznik und in Istanbul.
Der 85-Jährige Bartholomaios ist ein weltweit anerkannter Theologe und Ökumeniker. Sein Bemühen gilt der Einheit der Weltorthodoxie und dem Dialog mit anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften. Mehrmals besuchte der Patriarch den Vatikan. Der promovierte Kirchenrechtler, der sieben Sprachen spricht, gilt als vertrauenswürdiger Gesprächspartner für Islam und Judentum. Weltweite Anerkennung findet Bartholomaios I. für sein ökologisches Engagement, das ihm den Ehrennamen "Grüner Patriarch" einbrachte; zuletzt auch den Templeton-Preis, der auch als "Nobelpreis für Religion" bezeichnet wird.
"Grüner Patriarch"
Die türkischen Behörden erkennen die gesamtorthodoxen Aufgaben des Patriarchats von Konstantinopel nicht an. Sie sehen in Bartholomaios I. lediglich den obersten Seelsorger der wenigen tausend in der Türkei verbliebenen griechisch-orthodoxen Christen. Während deren Zahl stetig sinkt, sind dem Patriarchat direkt rund 3,5 Millionen Kirchenmitglieder in Teilen von Griechenland sowie in der Diaspora in Nord- und Südamerika, Mittel- und Westeuropa und in Australien unterstellt.
Bartholomaios I. wurde am 29. Februar 1940 als Dimitrios Archondonis auf der türkischen Insel Imbros geboren. Er studierte an der Hochschule von Chalki und erhielt bei der Diakonenweihe den Namen des Apostels Bartholomäus. Zur weiteren Ausbildung ging er nach Rom, ins französische Bossey und nach München. Als Metropolit von Chalcedon wurde Bartholomaios I. 1990 ranghöchster Metropolit der Heiligen Synode und hatte den Vorsitz mehrerer Kommissionen, darunter für Kirchenrecht und Ökumene. 1991 wurde er zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt.
(Themenschwerpunkt mit allen Meldungen zum Besuch von Papst Leo XIV. in der Türkei und im Libanon abrufbar unter www.kathpress.at/papst-tuerkei-libanon)