Kasper: Papst sendet mit Reise Botschaft des Friedens und der Einheit
27.11.202512:44
Vatikan/Papst/Kirche/Ökumene
Einst im Vatikan für Fragen der Ökumene zuständige emeritierter Kurienkardinal erklärt Bedeutung der Türkei-Reise von Papst Leo zum 1.700-jährigen Jubiläum des ersten ökumenischen Konzils in Nizäa
Freiburg, 27.11.2025 (KAP/KNA) Nach Überzeugung von Kardinal Walter Kasper sendet Papst Leo XIV. mit seiner Reise in die Türkei eine Botschaft des Friedens und der Einheit. "Papst Leo kommt als Pilger nach Nizäa, um zu sagen, dass bei allen Unterschieden, die damals und die uns heute trennen, Friede möglich ist", erklärt der Kardinal und ehemalige Präsident der Vatikanbehörde für die Einheit der Christen in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der theologischen Zeitschrift "Communio" (online). Von Donnerstag bis Dienstag absolviert Leo XIV. seine erste Auslandsreise als Papst und besucht die Türkei und den Libanon.
Kasper sagte, die Reise zur Feier des 1.700-jährigen Jubiläums des ersten ökumenischen Konzils in Nizäa (Nicäa) lasse sich mit "In unitate fidei" oder auf Deutsch "In der Einheit des Glaubens" überschreiben. Genau so heißt das Apostolische Schreiben zu diesem Jubiläum, das Papst Leo XIV. am vergangenen Sonntag veröffentlichte. Der einst im Vatikan für Fragen der Ökumene zuständige emeritierte Kurienkardinal erklärt: "In Nizäa haben vor 1.700 Jahren Ost und West des damaligen Römischen Reiches zusammengefunden." Zum Heute sieht er Parallelen: "Die Einheit und der Friede in der Welt ist heute erneut bedroht."
"Wege des Friedens finden"
Die Friedensbotschaft des Papstes geht laut Kasper über den Dialog zwischen den christlichen Konfessionen hinaus. Denn das Bekenntnis von Nizäa beginne mit dem Glauben an den einen Schöpfergott: "Dieser Glaube eint uns mit unseren jüdischen und muslimischen Brüdern und Schwestern. Schalom - salam, das sollten wir gemeinsam sagen und Wege des Friedens miteinander und zueinander finden."
Papst Leo komme "als Zeichen und Werkzeug der Einheit und des Friedens der weltweiten Christenheit" nach Nizäa, so der Kardinal. Das Bekenntnis von Nizäa sei allen Kirchen des ganzen Erdkreises gemeinsam und damit gemeinsame Quelle, Grundlage und Mitte des Glaubens. Kasper betont: "Diese Einheit in Jesus Christus will der Papst mit allen christlichen Brüdern und Schwestern als Pilger in Nizäa bezeugen, sie feiern und um sie zu beten. Wir alle sollten ihn dabei nach Kräften unterstützen und ihn im Gebet begleiten."
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