Grazer Bischof Krautwaschl und Weihbischof Freitag: "Wir begleiten alle mit unserem Gebet und sind mit unseren Möglichkeiten für alle Betroffenen da" - Dreitägige Staatstrauer ausgerufen
Trauer und Entsetzen nach Attacke in Grazer Schule
19.06.202513:40
Grazer Bischof Krautwaschl und Weihbischof Freitag: "Wir begleiten alle mit unserem Gebet und sind mit unseren Möglichkeiten für alle Betroffenen da" - Dreitägige Staatstrauer ausgerufen
Mit Entsetzen und tiefer Betroffenheit haben Vertreter von Österreichs Kirchen- und Religionsgemeinschaften auf den Amoklauf an einer Grazer Schule mit zahlreichen Toten reagiert. Die Tat lasse "fassungslos und erschüttert" zurück, so der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl und Weihbischof Johannes Freitag am 10. Juni. "Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Schülerinnen und Schülern, dem Lehrpersonal und den Angehörigen. Wir begleiten alle mit unserem Gebet und sind mit unseren Möglichkeiten für alle Betroffenen da. Zugleich danken wir allen, die helfend da sind", hielten die beiden Bischöfe in einer ersten Stellungnahme fest. Die österreichische Regierung hat eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
In Graz lud die katholische Kirche für Dienstagabend zu zwei Gedenkgottesdiensten: um 18.30 Uhr in Graz-St. Vinzenz mit Pfarrer Bernhard Pesendorfer sowie um 19 Uhr im Grazer Dom mit Generalvikar Erich Linhardt. Auch die Gottesdienste in Graz-St. Vinzenz am Donnerstag, 12. Juni, um 18.30 Uhr, und am Sonntag, 15. Juni, um 9.30 Uhr, werden ganz im Zeichen der furchtbaren Geschehnisse stehen.
Seelsorgliche Begleitung gebe es zudem in allen Pfarren, hieß es. Auch die Telefonseelsorge sei für Betroffene und alle, die jemanden zum Reden bzw. zum persönlichen Austausch brauchen, rund um die Uhr unter der Telefonnummer 142 sowie via Chat und WhatsApp erreichbar. (https://chat.onlineberatung-telefonseelsorge.at/hc/de)
"Unsere Herzen sind bei euch!"
"Schüsse, Tränen, Jugendliche, die nie wieder nach der Schule nach Hause kommen. Jedes Wort ist angesichts der Tragödie von Graz zu wenig, falsch und fehl am Platz", schrieb der Vorarlberger Bischof Benno Elbs in den Sozialen Netzwerken. Er wolle es dennoch versuchen, "tieftraurig und sprachlos: Mütter, Väter, Mitschülerinnen und Mitschüler, Lehrende und Helfende und alle Menschen in Graz, unsere Gedanken, unsere Gebete, unsere Herzen sind bei euch!"
Tief betroffen äußerten sich auch Kardinal Christoph Schönborn sowie der Bischofskonferenz-Vorsitzende und Salzburger Erzbischof Franz Lackner. "Wie kann man angesichts des sinnlosen Mords an den jungen Menschen und ihrer Lehrperson heute Vormittag in Graz angemessene Worte finden?", so Schönborn in seinen Social-Media-Accounts. Über all dem Schock, der Trauer und dem Bangen stehe die große Frage: "Warum?" Darauf finde man vermutlich keine befriedigende Antwort.
Seine Gedanken und Gebete seien zuerst bei den Opfern und ihren Eltern, Familien, Freunden, "besonders auch bei denen, die nach wie vor um ihre Kinder bangen", so der Kardinal. Er fügte hinzu: "Beten hilft, zusammenzurücken und aufeinander zu schauen. Das Böse und der Tod werden nicht das letzte Wort haben."
Lackner: "Es darf kein Schweigen geben"
Erzbischof Lackner zeigte sich ebenfalls fassungslos. Die Tat mache ihn als ehemaligen Weihbischof von Graz-Seckau und Steirer tief betroffen und sprachlos. "Ohnmacht und Trauer greifen um sich, ein Ringen um Orientierung. Man möchte schweigen, es fehlen einem die Worte und dennoch darf es kein Schweigen geben", so Lackner in einer Erklärung.
Besonders in den betroffenen Familien, bei den Angehörigen und in der Schulgemeinschaft reiße das entsetzliche Geschehen eine tiefe Wunde. "Mein tiefstes Mitgefühl und mein Gebet gilt allen, die von dieser furchtbaren Tat betroffen sind; allen, die nun um Angehörige trauern; allen, die viel zu früh aus diesem Leben gerissen wurden", so der Erzbischof. "Beten wir gemeinsam für sie zu Gott, dem barmherzigen Tröster, und beten wir auch für jene, die nun in diesen schrecklichen Momenten aufopfernd für andere da sind und ihre Hand halten."
Glettler: Besonders den Familien nahe sein
"Der heutige Tag ist in eine tiefe Trauer gehüllt", bekundete der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler, der selbst viele Jahre lang Pfarrer in Graz war. Die schreckliche Tat vermittle ein Gefühl von Ohnmacht und Sprachlosigkeit. Junge Menschen seien aus dem Leben gerissen worden, Familien und eine ganze Schulgemeinschaft zutiefst erschüttert und verletzt. Als Familienbischof denke er in besonderer Weise an die Angehörigen der Opfer und aller Verletzten. "Ich möchte mit ihnen die Tränen in dieser Situation teilen und bete um den Trost Gottes", so der Bischof.
Das Entsetzen über die unfassbare Tat fordere heraus, "noch mehr in den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft zu investieren", so Glettler: "Junge Menschen brauchen jetzt und in Zukunft unsere vertrauensvolle Begleitung."
Religionslehrer als Notfallseelsorger
"Mein Mitgefühl und mein Gebet gilt allen betroffenen Familien und Angehörigen, den Lehrerinnen und Lehrern, den Schülerinnen und Schülern und der Familie des Täters", sagte der aus Graz stammende evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka in einer ersten Reaktion. Sein Dank gelte allen, die helfen und als Einsatzkräfte vor Ort sind.
"Diese Tat ist unbegreiflich. Tote, Verletzte und eine verunsicherte Stadt sind die Folge", erklärten der steirische evangelische Superintendent Wolfgang Rehner und Superintendentialkurator Michael Axmann. Gerade in diesen Stunden werde deutlich, "wie wichtig es ist, die Seelen der Betroffenen zu begleiten", betonten Rehner und Axmann. Sie zeigten sich dankbar, dass der Grazer evangelische Pfarrer Paul Nitsche, der am BORG Dreierschützengasse Religion unterrichtet, nun als Notfallseelsorger im Einsatz ist.
Metropolit Arsenios kondoliert
"Als Kirche fühlen wir uns in dieser schweren Stunde besonders verpflichtet, unsere Stimme für Frieden, Trost und Beistand zu erheben", sagte der Wiener orthodoxe Metropolit Arsenios (Kardamakis). "Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt allen betroffenen Familien, den Mitschülerinnen und Mitschülern sowie der gesamten Schulgemeinschaft", so der Metropolit: "Wir trauern gemeinsam und teilen ihren Schmerz."
Auch die Priester der Metropolis von Austria stünden rund um die Uhr bereit und würden seelsorgerliche Begleitung in Schulen und Krisenzentren anbieten, so Kardamakis. Der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich ist Leiter des orthodoxen Schulamtes und damit Letztverantwortlicher für den orthodoxen Religionsunterricht in Österreich.
Muslime und Juden trauern
"Mein Mitgefühl, und sicher das aller Menschen in Österreich, gilt den Angehörigen", schrieb der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Oskar Deutsch, auf der Plattform X. Er bete für die Rettung und Genesung aller Verletzten und wünsche den Einsatzkräften viel Kraft.
Auch Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, bekundete seine Betroffenheit. "Schreckliche Nachrichten erreichen uns aus Graz. Als Vater kann ich mir diesen Schmerz nicht vorstellen, es zerreißt mir das Herz", so Vural. Und weiter: "Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt allen Opfern, ihren Familien und der gesamten Schulgemeinschaft."
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Tausende Kerzen am Mittwochnachmittag (16 Uhr) zum Gedenken an die Opfer des Grazer Amoklaufs - anschließend ab 17 Uhr Gedenken im Stephansdom mit Administrator Josef Grünwidl
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Andachtstunde im Wiener Stephansdom am Mittwoch um 17 Uhr - Lichtermeer am Wiener Stephansplatz um 16 Uhr - Veranstaltungen aufgrund des tragischen Ereignisses in Graz am Dienstagvormittag verschoben - weitere Gedenkveranstaltungen in den Diözesen
Mehrere Hundert Menschen inklusive der politischen Spitzen nahmen am Dienstagabend im vollen Grazer Dom an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Amoklaufs teil
Mehrere Hundert Menschen inklusive der politischen Spitzen nahmen am Dienstagabend im vollen Grazer Dom an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Amoklaufs teil
Steirischer Bischof in ORF-Sondersendung zum Amoklauf: "Unfassbares ist passiert, und das muss man auch so benennen" - Bischof berührt davon, wie viele Menschen ihre Trauer bekunden und Schmerz und Leid auch im Gebet mittragen
Für Österreich zuständiger Metropolit Serafim nach Amoklauf in Graz: Trauer und Schock in Gebet und Solidarität umwandeln - Patriarch Daniel: Den Menschen in Österreich nahe
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Erklärung des ÖRKÖ-Vorsitzenden Bischof Petrosyan: Es fehlen die Worte, um der Trauer in angemessener Weise Ausdruck zu verleihen - Das Miteinander in den Vordergrund stellen - Auch Altkatholische Kirche trauert
Innsbrucker Bischof nach Grazer Amoklauf: Entsetzen über die unfassbare Tat fordert heraus, noch mehr in den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu investieren
Gottesdienste in Graz-St. Vinzenz und im Grazer Dom - Bischof Krautwaschl um 18 Uhr in ORF-Sondersendung "Die Steiermark trauert" - Telefonseelsorge rund um die Uhr erreichbar
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Bischof Chalupka, Superintendent Rehner und Superintendentialkurator Axmann: "Unser Mitgefühl und Gebet gilt allen Betroffenen" - "Unbegreifliche Tat und verunsicherte Stadt"
Bischöfe Krautwaschl und Freitag in gemeinsamer Erklärung: "Wir begleiten alle mit unserem Gebet und sind mit unseren Möglichkeiten für alle Betroffenen da. Zugleich danken wir allen, die helfend da sind" - Elbs: "Unsere Gebete, unsere Herzen sind bei euch!"