2015 veröffentlichte Papst Franziskus seine Umweltenzyklika "Laudato si" - Kirchliche Akteure betonen die bleibende Bedeutung bis heute
Vor zehn Jahren, am 18. Juni 2015, veröffentlichte Papst Franziskus die Enzyklika Laudato si' - Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Mit diesem Schreiben - datiert ist es auf den 24. Mai 2015 - wandte sich das heuer am Ostermontag verstorbene Kirchenoberhaupt nicht nur an die Gläubigen, sondern an "alle Menschen guten Willens". Sein Schreiben thematisiert die ökologischen und sozialen Krisen unserer Zeit in bisher beispielloser Deutlichkeit und fordert eine ganzheitliche Ökologie, die Umwelt, Gesellschaft, Wirtschaft und Spiritualität zusammen denkt. Laudato si' wurde weltweit beachtet, politisch wie religiös diskutiert und hat zahlreiche Prozesse in Kirche, Zivilgesellschaft und Politik angestoßen.
Im Zentrum des Schreibens steht die untrennbare Verbindung zwischen dem ökologischen und dem sozialen Gefüge. Papst Franziskus kritisiert nicht nur die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, sondern auch die weltweite Ungleichheit, den Verlust an Mitgefühl und die Vernachlässigung der Schwächsten. Dabei plädiert er für eine "kulturelle Revolution" im Umgang mit Natur und Mitmenschen, die sich nicht in technischen Lösungen erschöpfen darf, sondern auf innerer Umkehr und einer neuen Lebensweise beruht. Der Begriff der "ökologischen Umkehr" ist seither zu einem Leitmotiv kirchlicher Umweltarbeit geworden.
Zehn Jahre später steht die Weltgemeinschaft noch immer vor gewaltigen ökologischen und sozialen Herausforderungen - vom Klimawandel über den Verlust der Artenvielfalt bis hin zu wachsender Ungleichheit. Das Jubiläum von Laudato si' wird daher von vielen Seiten inner- und außerhalb der Kirche zum Anlass genommen, um Zwischenbilanz zu ziehen.
10 Jahre "Laudato si" - Kritik an Sparpaket: "In wirtschaftlich schwierigen Zeiten wird rasch so getan, als sei Klima- und Umweltschutz ein Luxusproblem, das wir erst angehen können, wenn alles andere erledigt ist"
Sozial- und Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus vor zehn Jahren veröffentlicht - St. Pöltner Bischof in Kirchenzeitung "Kirche bunt": "Im Laufe der letzten knapp zehn Jahre begann eine - man könnte sagen - Klima- und Veränderungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche, wie sie zuvor so noch nie dagewesen ist"
Katholische Jugend Österreich und Sr. Jana Roschitz kritisieren Klimapolitik - Franziskanerin: "Alles ist miteinander verbunden. Es ist nicht nur eine Umwelt-, sondern auch eine soziale Krise. Es braucht ganzheitliche Antworten."
KOO-Leiterin Appel und Steyler Missionar P. Helm betonen bleibende Relevanz der Umwelt-Enzyklika - KA-Wien Präsident Bödenauer: Kirche muss systemische Fragen stellen - Veranstaltung zum Jubiläum am 24. Mai in Wien