Sozial- und Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus vor zehn Jahren veröffentlicht - St. Pöltner Bischof in Kirchenzeitung "Kirche bunt": "Im Laufe der letzten knapp zehn Jahre begann eine - man könnte sagen - Klima- und Veränderungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche, wie sie zuvor so noch nie dagewesen ist"
St. Pölten, 22.05.2025 (KAP) Vor zehn Jahren veröffentlichte Papst Franziskus seine Sozial- und Umwelt-Enzyklika "Laudato si". Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz - er ist in der Österreichischen Bischofskonferenz u. a. für Umweltfragen zuständig - hat in der Kirchenzeitung "Kirche bunt" die bleibende Aktualität des Schreibens betont und zugleich auf viele kirchliche Umweltinitiativen hingewiesen. Die Enzyklika von Papst Franziskus wurde am 24. Mai 2015 veröffentlicht.
Schwarz betonte, dass sich die Bischofskonferenz seit der Veröffentlichung von "Laudato si" intensiv und regelmäßig mit den Themen der Nachhaltigkeit beschäftigt und sich als Kirche in Österreich verpflichtet habe, ökologische und nachhaltige Entwicklungsziele für die Diözesen umzusetzen.
So gebe es in den meisten Diözesen Umweltbeauftragte, deren Hauptaufgabe die Durchführung konkreter Projekte und die Unterstützung von Pfarren in Sachen Schöpfungsverantwortung ist. Zudem habe es immer wieder auch österreichweite Projekte gegeben, wie z. B. die Initiative "Autofasten" gemeinsam mit der evangelischen Kirche. Daneben wurde u. a. ein österreichweiter kirchlicher Umweltpreis ausgerufen, einige Diözesen traten dem Klimabündnis bei und wurden damit zu Klimabündnisdiözesen.
Seit 2021 gibt es den Arbeitskreis Klimaziel der Bischofskonferenz, der von Bischof Alois Schwarz geleitet wird. Darin nehmen alle Diözesen inklusive der Caritas und Vertreterinnen und Vertreter der Orden teil. Ziel des Arbeitskreises sei die gegenseitige Unterstützung und Vernetzung bei den Anstrengungen aller Diözesen zur "Ökologisierung", so Schwarz,
Rückbindung an Gott
Fazit von Bischof Schwarz: "Im Laufe der letzten knapp zehn Jahre begann eine - man könnte sagen - Klima- und Veränderungsbewegung innerhalb der katholischen Kirche, wie sie zuvor so noch nie dagewesen ist." In dieser Zeit seien die schöpfungsverantwortlichen Initiativen und Aktivitäten nicht nur in den Diözesen zahlreicher geworden.
Doch der Umweltbischof gab auch zu bedenken: "Wenn es auch noch so viele Aktivitäten und Veranstaltungen zur Schöpfung gibt, darf nicht übersehen werden, dass es eine ökologische Spiritualität und eine Rückbindung an den Schöpfer des Lebens, den wir Christinnen und Christen Gott nennen, braucht." Grundlegend sei das Bewusstsein, "dass nicht der Mensch das Ganze bildet, sondern dass es einen Gott gibt, der über allem und in allem wirkt und uns Menschen in unserer Lebendigkeit erhält", so Bischof Schwarz.