Diakonie Katastrophenhilfe stattet Schutzräume mit Heizmaterial und Verpflegung aus - Hilfswerk "Jugend Eine Welt": Versorgungsengpässe prägen Alltag notleidender Bevölkerung
Wien, 20.02.2025 (KAP) Drei Jahre nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 ist die humanitäre Lage in vielen Teilen des Landes weiterhin dramatisch. Allein 2024 sollen im Osten der Ukraine mehr als 1,5 Millionen Häuser zerstört worden sein, darunter auch Schulen und Krankenhäuser, wie die Diakonie Katastrophenhilfe am Donnerstag informierte. Hilfsorganisationen wie Diakonie und "Jugend Eine Welt" appellierten daher an die internationale Gemeinschaft, die ukrainische Bevölkerung nicht zu vergessen und die humanitäre Hilfe aufrechtzuerhalten. Die Diakonie Katastrophenhilfe forderte auch das offizielle Österreich auf, sich für eine starke Rolle Österreichs in der humanitären Hilfe in der Ukraine einzusetzen.
Beide Organisationen riefen zudem zu Spenden auf, um ihre Hilfe fortsetzen zu können. "Unsere Projektpartnerinnen vor Ort geben den Menschen nicht nur Lebensmittel und warme Kleidung, sondern auch Hoffnung und Halt in einer Zeit voller Unsicherheit. Gerade jetzt, wo viele Hilfsprojekte auslaufen oder bereits beendet wurden, ist ihre Arbeit ein leuchtendes Beispiel für gelebte Solidarität", Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von "Jugend Eine Welt".
"Die Menschen im Land kämpfen täglich mit den Herausforderungen des Krieges. Das Schlimmste am Leben im Krieg sind die ständige Bedrohung und die Verluste", schilderte Katharina Lehner von der Diakonie Katastrophenhilfe. Die Organisation hat in den vergangenen Monaten mit lokalen Partnern beheizte Schutzräume in Gemeindezentren eingerichtet, die den Menschen nicht nur während des Beschusses und bei Stromausfällen Schutz bieten, sondern auch als Orte der Begegnung dienen.
Hilfe für die Bevölkerung in Odessa
Auch die österreichische Entwicklungsorganisation "Jugend Eine Welt" unterstützt seit Kriegsbeginn mit ihren Projektpartnern vor Ort die notleidende Bevölkerung. Der Fokus liegt dabei auf der südukrainischen Hafenstadt Odessa, wo die Organisation gemeinsam mit den Don Bosco Schwestern bedürftige Familien versorgt. "Gemeinsam mit unseren Projektpartnerinnen helfen wir täglich Binnenvertriebenen und bedürftigen Menschen. Wir verteilen Lebensmittelpakete sowie Winterbekleidung und bieten Kindern einen geschützten Raum", erklärte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Heiserer.
Die Notlage vieler Familien wird durch die steigenden Preise und Versorgungsengpässe weiter verschärft. Mithilfe der Don Bosco Schwestern können Familien mit Lebensmittelpaketen und Kleidung unterstützt werden.
Medizinische und logistische Unterstützung
Neben der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, warmer Kleidung und Feuerholz unterstützt "Jugend Eine Welt" auch das Kinderspital in Odessa mit dringend benötigten Medikamenten und medizinischen Geräten. Zudem wurden Generatoren bereitgestellt, um die Stromversorgung bei russischen Angriffen sicherzustellen.
"Der Krieg hat Millionen von Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land gemacht. Viele leben in Notunterkünften oder in Wohnungen ohne Heizung", schilderte Heiserer den neuen Kriegsalltag. So gehöre auch der tägliche Gang in den Luftschutzbunker zum Alltag.
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