Bei seinem Besuch in der Lagunenstadt am 28. April will Papst Franziskus auch die Gebeine des Heiligen in der Kathedrale am Markusplatz aufsuchen
Venedig, 18.04.2024 (KAP) Papst Franziskus will während seines Besuchs in Venedig am 28. April auch die Gebeine des heiligen Markus aufsuchen. Der Stadtpatron gilt als Verfasser des ältesten Evangeliums. Ein Teil seiner Gebeine ruht im Markusdom am weltberühmten Markusplatz, einem der beliebtesten Fotomotive von Italienreisenden.
Die Reliquien sind im 9. Jahrhundert von zwei venezianischen Kaufleuten per Schiff in die Lagunenstadt gebracht worden. Der Erzählung nach mussten sie auf ihrem Weg von Alexandrien - dem Sterbeort des Markus - an muslimischen Zollbeamten vorbei. Damit die heilige Fracht nicht auffiel, sollen sie sie unter einer Ladung Schweinefleisch versteckt haben.
Der Evangelist wurde vermutlich kurz nach dem Jahr Null im heutigen Libyen geboren. In Jerusalem soll er sich den ersten Christen und dem Apostel Paulus angeschlossen haben. Später war er wohl für den Apostel Petrus als Dolmetscher in Rom tätig. Seinen Bericht über die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu soll Markus auf Grundlage von Predigten des Petrus verfasst haben. Selbst hatte er Jesus vermutlich nie kennengelernt. Das "Evangelium nach Markus" gilt als das älteste der vier Evangelien im Neuen Testament.
Der Überlieferung zufolge war Markus später Gründer der Kirche in Alexandrien. Dort soll er im Jahr 68 von Gegnern des Christentums getötet worden sein. Viele Jahrhunderte später holten die venezianischen Kaufleute seinen Leichnam in die Lagunenstadt - nur der Kopf verblieb in Alexandrien. 1968 gab Papst Paul VI. Teile der Reliquien an die koptische Kirche zurück.
Der Evangelist Markus wird mit einem geflügelten Löwen dargestellt. Das Attribut findet sich auch im Stadtwappen Venedigs: Der Löwe zeigt ein aufgeschlagenes Buch mit dem lateinischen Schriftzug für "Friede sei mit dir, Markus, mein Evangelist."
Prestigeträchtige Schau tritt mit Motto "Überall Fremde" gegen Rassismus und Ausgrenzung auf - Vatikan-Pavillon in Frauengefängnis - Hintergrundbericht von Sabine Kleyboldt
Das Leben von Menschen in Haft ist weit weg vom Leben draußen - Mit einer Kunstschau in einer Haftanstalt auf der Biennale will der Vatikan diese Grenze überbrücken - Von Clara Engelien
Als erster Papst besucht Franziskus am 28. April die bekannte Kunstschau Biennale - Seinen Pavillon hat der Vatikan im Frauengefängnis Giudecca platziert