Kanzler Stocker gratulierte Papst und lud ihn nach Österreich ein
18.05.202513:28
(zuletzt bearbeitet am 18.05.2025 um 14:59 Uhr)
Österreich/Vatikan/Papst/Diplomatie/Regierung
Zahlreiche Staatsoberhäupter, Regierungschefs sowie regierende Monarchen bei Empfang im Petersdom nach Amtseinführung von Leo XIV. - Bundeskanzler: Stimme des Papstes "in diesen harten Zeiten von größter Bedeutung"
Vatikanstadt, 18.05.2025 (KAP) Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) hat Papst Leo XIV. zu seinem Amtsantritt gratuliert. Nach dem Festgottesdienst des neuen Nachfolgers Petri am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom begrüßte er Leo XIV. im Petersdom mit einem herzlichen Händeschütteln und wechselte einige Sätze mit dem neuen Kirchenoberhaupt, wie auf Bildern der TV-Übertragung zu sehen war.
Er habe dem Papst auf Englisch gesagt, dass es eine große Freude wäre, ihn in Österreich zu begrüßen, sagte Bundeskanzler Stocker nach der kurzen Begegnung mit dem neuen Kirchenoberhaupt am Sonntag im Gespräch mit österreichischen Medien in Rom. "Als Kardinal war Robert Francis Prevost im November in Wien. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich freuen würde, wenn er jetzt als Papst wieder Österreich besuchen würde. Es hängt natürlich vom Kalender des Papstes ab, ob es zu diesem Besuch kommt", erklärte Stocker laut Austria Presse Agentur (APA).
Offizielle Delegationen aus rund 150 Staaten nahmen an der großen Messe von Leo XIV. zu seiner Amtseinführung teil. Die Leiter der Delegationen trafen unmittelbar nach Ende des Gottesdienstes in der vatikanischen Basilika zu einer kurzen Begegnung mit dem Papst zusammen. Unter ihnen waren Staatsoberhäupter, Regierungschefs sowie mehrere regierende Monarchen. Der Empfang im Petersdom für sie dauerte mehr als eine Stunde.
Als erste gratulierten Italiens Präsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni dem Papst, es folgte Perus Staatspräsidentin Dina Boluarte, später auch die US-amerikanische Delegation mit Vizepräsident James David Vance und Außenminister Marco Rubio.
Neben den Herrscherpaaren aus Spanien, Belgien, Liechtenstein und Monaco traten die Präsidenten unter anderem von Polen, Ungarn, der Slowakei, aus Portugal, Israel, der Ukraine, Irland, Nigeria und Kolumbien zur Gratulation an. Auch die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter wechselte einige Worte mit dem Papst, ebenso die EU-Delegation mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Europaparlamentspräsidentin Roberta Metsola.
Aus Deutschland gratulierte Bundeskanzler Friedrich Merz. Regierungschefs waren u.a. auch aus Australien, Kanada, Frankreich, Kroatien, Liechtenstein, Slowenien, Mosambik und Marokko anwesend. Brasilien, das Land mit den meisten Katholikinnen und Katholiken weltweit, schickte Vizepräsident Geraldo Alckmin nach Rom.
Stocker neugierig auf Pontifikat
Bundeskanzler Stocker äußerte die Hoffnung, "dass die Stimme des Papstes für Frieden und Toleranz in schwierigen Zeiten der Konflikte gehört wird". Die Stimme des Papstes sei "in diesen harten Zeiten von größter Bedeutung", sagte der Regierungschef. Mit dem neuen Pontifikat seien viele Hoffnungen verbunden".
Ähnlich hatte sich Stocker schon am Vorabend der Amtseinführung im Gespräch mit österreichischen Journalisten zu seinen mit dem neuen Pontifikat verbundenen Erwartungen geäußert. "Es wird spannend zu sehen, welche neue Akzente der neue Papst gegenüber seines Vorgängers Franziskus setzen wird", sagte Stocker laut APA am Samstagabend nach seiner Ankunft in Rom.
"Ich bin neugierig zu sehen, mit welchen Themen sich Leo XIV. befassen wird. Wir haben aus seinen ersten Ansprachen gesehen, dass Frieden, Gerechtigkeit und der Umgang mit Künstlicher Intelligenz ihm ganz besondere Anliegen sind", erklärte Stocker, der am 26. April auch am Requiem für den verstorbenen Papst Franziskus im Vatikan teilgenommen hatte.
Der Bundeskanzler zeigte sich zuversichtlich, dass der neue Papst bald die Fähigkeiten als "Brückenbauer", die ihm zugeschrieben werden, unter Beweis stellen werde. "Der Papst hat bereits gezeigt, verschiedene Kulturen verbinden zu können", betonte Stocker.
Bei der Einführungsmesse kann ein neuer Papst erstmals so etwas wie sein Programm verkünden - Leo XIV. hat die Gelegenheit genutzt und alle spüren lassen, dass der Weg kein leichter wird - Hintergrundbericht von Kathpress-Korrespondent Ludwig Ring-Eifel
Leo XIV. in Predigt zum Amtsantritt: "Lasst uns an einer Kirche bauen, die auf der Liebe Gottes gegründet und ein Zeichen der Einheit ist, an einer missionarischen Kirche, die ihre Arme der Welt gegenüber öffnet, die das Wort verkündet, die sich von der Geschichte herausfordern lässt und die zum Sauerteig der Eintracht für die Menschheit wird"