"Kathpress" als Österreichs Vertreter des "Katholischen Informationszentrums" (CIC) in Rom "verwirklicht Bringschuld der Kirche an Gellschaft und Öffentlichkeit" - Festakt zum 50-jährigen CIC-Bestehen
27.06.2013, Als "Fixgröße für die kirchliche Medienarbeit in Deutschland, der Schweiz und Österreich" würdigten Kardinal Christoph Schönborn und Diözesanbischof Egon Kapellari die deutschsprachigen katholischen Nachrichtenagenturen, deren Gemeinschaftsbüro CIC (Centrum Informationis Catholicum) am Mittwoch in Rom sein 50-jähriges Bestehen feierte. Was als Ad-hoc-Initiative zur raschen und sachkundigen Berichterstattung über das Zweite Vatikanische Konzil begonnen habe, sei zu einer unverzichtbaren Medieneinrichtung geworden. Die "Kathpress" als Österreichs Vertreter des CIC-Büros sei "Teil des umfassenden Verkündigungsauftrags der Kirche" und verwirkliche eine "Bringschuld der Kirche an die Gesellschaft und Öffentlichkeit", so Schönborn und Kapellari (er ist Österreichs "Medienbischof") in ihrer Grußbotschaft.
Der Dienst des gemeinsamen CIC-Büros verdeutliche "mehr als anderswo Kirche als Weltkirche. Eine Weltkirche, die vor 50 Jahren durch die Versammlung der Konzilsväter auf eindrucksvolle Weise sichtbar wurde und durch die Wahl von Papst Franziskus neuerlich kraftvoll in Erscheinung tritt", so die Vertreter der Österreichischen Bischofskonferenz zum Festakt in Rom. Anspruch und Auftrag des CIC sei es, darüber "kenntnisreich und hintergründig zu berichten", um die Gemeinschaft und Verbundenheit unter den Ortskirchen und mit der Weltkirche zu stärken, so die beiden Bischöfe.
Seit Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils 1962 unterhalten die katholischen Nachrichtenagenturen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz in Rom ein gemeinsames Korrespondentenbüro. Neben der "Kathpress" aus Österreich, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit Sitz in Bonn und der Kipa aus Fribourg und Zürich gehörte auch die inzwischen aufgelöste niederländische KNP zu den Gründungsmitgliedern des CIC. Der Name ist die Abkürzung der lateinischen Übersetzung von "Katholisches Informationszentrum".
Beim Festakt anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Gemeinschaftsbüros der deutschsprachigen katholischen Nachrichtenagenturen CIC waren der Präfekt der Römischen Glaubenskongregation, Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller, und der deutsche Medienbischof Gebhard Fürst zu Gast, Festredner waren Vatikansprecher Federico Lombari und der Chefredakteur der Deutschen Presse-Agentur dpa, Wolfgang Büchner.
Lombardi: Positiver Effekt durch Medienarbeit
Lombari betonte in seiner Ansprache die positive Wirkung der intensiven Medienarbeit während des jüngsten Pontifikatswechsels. Der vatikanische Pressesaal verschicke seitdem per E-Mail Informationen an mehrere hundert englischsprachige Journalisten, die während der Vakanz neu in Presseverteiler aufgenommen worden seien, sagte Lombardi. So stießen jetzt etwa die Zusammenfassungen der Predigten von Papst Franziskus auf großes Interesse.
Weiter unterstrich Lombardi, "die große Gemeinschaft der Medienleute" habe Rom nach dem Konklave sehr zufrieden verlassen: "Vor allem hatten sie eine positivere Einstellung gegenüber dem Vatikan und der Kirche als vor ihrem Eintreffen, wo vor allem negative Nachrichten über Spannungen und Skandale die Oberhand hatten." Die überraschende Wahl von Papst Franziskus habe aber auf einmal Spekulationen vieler Kollegen relativiert, so der Direktor des Vatikanischen Presseamtes.
Medienbischof: Konflikte offen aufzeigen
Der katholische Medienbischof Gebhart Fürst und der scheidende dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner würdigten im Rahmen der Jubiläumsfeier die Bedeutung katholischer Nachrichtenagenturen. Fürst sagte, auch in für die Kirche schwierigen Zeiten habe sich das CIC-Büro mit seiner Berichterstattung wiederholt als "Kompetenz-Leuchtturm" erwiesen. Es leiste einen "unverzichtbaren Dienst", auch mit der Veröffentlichung von Expertenstimmen, die "gewiss bei skandalfixierten Medien keine Beachtung" fänden. Der Bischof von Rottenburg-Stuttgart lobte die "konsequente Orientierung an den journalistischen Grundsätzen der Objektivität und Aktualität". Große Leistungen und Erfolge würden hervorgehoben, aber auch Missstände und Konfliktfelder offen aufgezeigt.
Unter Hinweis auf die Kontroversen um die traditionalistische Piusbruderschaft, den Missbrauchsskandal und die sogenannte "Vatileaks"-Affäre sagte Fürst: "Entscheidend ist dabei die faktenorientierte Einordnung von Ereignissen und Prozessen, auch jener, die für die katholische Kirche belastend, ja auch manchmal verstörend wirken."