Nonnen von Goldenstein mit neuem Instagram-Profil aktiv
18.12.202520:51
Österreich/Kirche/Medien/Orden/Goldenstein
Ordensfrauen nach eintägigem Rückzug unter "realnonnengoldenstein" online - Fokus auf Terminankündigungen, volle inhaltliche Kontrolle bei den Schwestern
Salzburg, 18.12.2025 (KAP) Die drei Augustiner-Chorfrauen aus dem Kloster Goldenstein bei Salzburg haben nach einem nur eintägigen Rückzug ihre Präsenz auf Instagram wieder aufgenommen, allerdings in stark veränderter Form. Künftig treten die Ordensfrauen unter dem neuen Account "realnonnengoldenstein" auf. Das bestätigte ihre Sprecherin Christina Wirtenberger am Donnerstagabend im Anschluss an eine Salzburger Buchpräsentation der drei Ordensfrauen in einem Telefonat mit Kathpress.
Der neuerliche Schritt in die sozialen Medien diene laut Wirtenberger vor allem dazu, einen schlichten Kommunikationskanal offen zu halten, etwa zur Übertragung von Gottesdiensten oder zur Ankündigung einzelner Veranstaltungen wie eines Adventsingens in der Klosterkapelle. Ausdrücklich nicht mehr vorgesehen seien ausführliche Videos über den Alltag der Schwestern. "Das bleibt klein und fein", sagte Wirtenberger. Man rechne nicht mehr mit hohen Followerzahlen, dies entspreche auch dem Wunsch der Ordensfrauen. Betreut werde der neue Account von einer Altschülerin.
Der bisherige, stark frequentierte Instagram-Kanal "nonnen_goldenstein" mit zuletzt mehr als 280.000 Followern werde nicht weitergeführt. Grund dafür seien inhaltliche Differenzen und fehlende Kontrolle über Veröffentlichungen. Beiträge seien teilweise ohne Freigabe der Schwestern online gegangen oder trotz ausdrücklicher Bitten nicht entfernt worden, so Wirtenberger. Auch nach einer anwaltlichen Stellungnahme werde dort weiterhin gepostet, obwohl dies gegen den Willen der Ordensfrauen geschehe.
Als konkreten Anlass für die Distanzierung vom alten Account hieß es vonseiten der Schwestern gegenüber Kathpress, dort sei in den Raum gestellt worden, Wirtenberger habe Spenden an die Nonnen gestoppt, was nicht zutreffe; man habe diesen Vorwurf entkräften wollen. Die Sprecherin verwies in diesem Zusammenhang auf Verzögerungen bei der formalen Abwicklung von Spenden über eine Onlineplattform. Die Bank habe Dokumente zur Legitimation und zur Begünstigung verlangt; die Spenden kämen jedoch den Schwestern zugute, die Ordnungsmäßigkeit sei gegeben und auch dem Anwalt bekannt.
Der Konflikt habe zu Veränderungen im Unterstützerteam geführt. Eine Helferin, die mit dem bisherigen Social-Media-Betreuer einverstanden gewesen sei, habe das Team verlassen, erklärte Wirtenberger. Sie selbst sehe dies als normalen Vorgang, vergleichbar mit personellen Wechseln in einem Unternehmen. Künftig sollen jedenfalls die Ordensfrauen selbst die volle Kontrolle über ihre Öffentlichkeitsarbeit haben. Jedes Posting müsse von ihnen vorab begutachtet und ausdrücklich in Auftrag gegeben werden, unterstrich die Sprecherin.
Von kirchlicher Seite habe es bislang keine unmittelbaren Reaktionen auf die jüngsten Schritte gegeben, zumindest nicht seitens des zuständigen Propstes. Aus Rom sei jedoch ein E-Mail eingelangt, wonach das an das zuständige Dikasterium gerichtete Ansuchen der Schwestern geprüft werde. Man habe um Geduld gebeten und empfohlen, sich nun auf das "Ankommen des Herrn" zu Weihnachten vorzubereiten. Eine Lösung noch vor Weihnachten wäre der Wunsch der Schwestern, doch sei mit einer Entscheidung, auch hinsichtlich einer etwaigen Einsetzung eines neuen Oberen, nun frühestens ab dem 6. Jänner 2026 zu rechnen.