Erzbischof Lackner: Ernennung durch den Papst große Freude für Kirche in ganz Österreich - Krautwaschl: Für Amt bestens geeignet - Schwarz: Grünwidl ein "leidenschaftlicher Seelsorger" - Scheuer: Zusammenführung der Stile - Glettler: Solide Entscheidung des Vatikan - Zsifkovics dankt für "Ja zum Hirtendienst" - Marketz lobt soziale Ader - Elbs: Feinfühliger Vermittler
Salzburg/Wien, 17.10.2025 (KAP) Die österreichischen Bischöfe haben auf die am Freitag erfolgte Ernennung von Josef Grünwidl für die Leitung der Erzdiözese Wien mit einhelliger Freude reagiert. Der Erzbischof, der in seiner Übergangsfunktion als Apostolischer Administrator nach der Emeritierung von Kardinal Christoph Schönborn schon seit 22. Jänner der Bischofskonferenz angehörte, sei eine gute Wahl von Papst Leo XIV. und man freue sich sehr über die weitere Zusammenarbeit und künftigen Austausch, so der Tenor aller ersten Reaktionen aus den Ordinariaten.
Von "großer Freude" in der ganzen Kirche Österreichs schrieb der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Franz Lackner. Wien bekomme mit Grünwidl einen "wirklichen Hirten, einen Seelsorger, der mit weitem Herz und wachem Geist wirkt, und der die Nähe Gottes wie auch der Menschen zulässt". Auch persönlich freue er sich auf Grünwidls baldige Weihe und Aufnahme im Bischofsamt, so der Salzburger Erzbischof, der Österreichs Katholiken zu gemeinsamem Gebet aufrief, "für den angehenden Erzbischof Josef und sein Amt, für sein Wirken und viele Jahre in Frieden".
Ähnliche Töne stimmte der Grazer Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in seinen Gratulationsworten an und dankte seinem künftigen Bischofskollegen dafür, "dass er diesen Dienst für die Menschen in der großen Erzdiözese mit ihren vielfältigen Herausforderungen angenommen hat". Grünwidl sei für das Amt bestens geeignet, durch reiche Erfahrung in der Pfarrseelsorge wie auch in der Verwaltung der Erzdiözese. Auch als neuer Erzbischof werde Grünwidl gute Entscheidungen treffen, "getragen vom Heiligen Geist mit dem Licht des Evangeliums".
"Großer Gewinn für Kirche in Österreich"
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz würdigte Josef Grünwidl als "leidenschaftlichen Seelsorger mit einem großen Einfühlungsvermögen für die Sorgen der Menschen" und gratulierte "mit großer Freude und im Gebet verbunden". Grünwidl sei "ein großer Gewinn für die Kirche in Österreich". Er freue sich auf die Zusammenarbeit in Niederösterreich, so Schwarz, der mit der Diözese St. Pölten eine der Nachbardiözesen der Erzdiözese Wien leitet.
"Von ganzem Herzen" gratulierte auch der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics und dankte ihm Grünwidl "für sein Ja zum Hirtendienst". Er habe den designierten Wiener Erzbischof "als einen erfahrenen, bescheidenen und weltoffenen Priester kennengelernt mit einer großen Nähe zu den Menschen und Verständnis für die Nöte unserer Zeit" und freue sich auf die Zusammenarbeit mit ihm.
Der Innsbrucker Bischof Hermann Gletter kommentierte auf Instagram die Papst-Entscheidung als "solide". Er habe Grünwidl in der Bischofskonferenz und bei persönlichen Begegnungen als "verbindlichen Brückenbauer" kennengelernt, was angesichts eines aktuellen "Auseinanderdriftens so vieler Welten" von großem Wert sei. Sein Kommunikationsstil sei "klar und direkt", zudem sei er als langjähriger Pfarrer, Seelsorger und Bischofsvikar bestens vertraut mit pastoralen Themen und "aufmerksam genug für die aktuellen Fragen und Themen unserer nervösen Zeit". Auch den "Wiener Schmäh" Grünwidls wusste der Innsbrucker Bischof zu schätzen.
Scheuer: Grünwidl "eine gute Wahl"
Auf die Fähigkeit Josef Grünwidls, "unterschiedliche kirchliche Stilrichtungen zusammenzuführen", verwies der Linzer Bischof Manfred Scheuer in seiner Reaktion auf die Ernennung. Diese Eigenschaft mache auch einen guten Musiker aus. Er freue sich über die Ernennung Grünwidls, der unter anderem wegen seiner Erfahrung in der Leitung und in der Seelsorge "eine gute Wahl" sei, erklärte Scheuer. Überaus dankbar sei er zudem, dass Grünwidl "das Amt angenommen hat, ja, dass er sich dieses Amt antut". Scheuer wies zudem auf die künftige Funktion Grünwidls als Metropolit der Wiener Kirchenprovinz hin, zu der auch die Diözese Linz gehört.
Der Kärntner Bischof Josef Marketz wies in seiner Reaktion darauf, dass Grünwidl mit den spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten der Kirche in Wien bereits bestens vertraut sei und als Administrator viele Sympathien gewonnen habe. Der in der Bischofskonferenz für die Bereiche Soziales und Pastoral zuständige Bischof hob zudem Grünwidls "besonderes Gespür für soziale und pastorale Anliegen" und den "reichen Erfahrungsschatz als Seelsorger" hervor.
Aus Vorarlberg meldete sich Bischof Benno Elbs mit Glückwünschen an den "sehr einfühlsamen, aufmerksamen und zutiefst geistlichen Menschen" Grünwidl anlässlich seiner Ernennung zum Wiener Erzbischof. Auch der Feldkircher Oberhirte hob seine Erfahrung aus der Pfarrseelsorge hervor, freute sich aber besonders, dass die Gläubigen der Erzdiözese Wien mit Grünwidl "einen Bischof erhalten, der nahe bei den Menschen ist und mit Überzeugung und viel Feingespür die Botschaft Jesu lebt und verkündet".
"Seelsorger mit Leidenschaft, Herz, Verstand und Erfahrung"
Auch der erst vor wenigen Monaten geweihte Weihbischof Johannes Freitag lobte seinen neuen Kollegen in Wien. Er attestierte Grünwidl "geerdete und menschenfreundliche Art, ernsthafte Freude, Humor und Gelassenheit, aber auch Blick auf Menschen am Rand der Gesellschaft". Der designierte Erzbischof "denkt Kirche weit" und lebe gleichzeitig aus der Tiefe. "Seine Erfahrungen an unterschiedlichen Orten der Seelsorge werden ihm im neuen Dienst zugutekommen", so der Grazer Weihbischof.
In den Chor der Gratulanten hat auch der Südtiroler Bischof Ivo Muser eingestimmt."Die häufigste Einschätzung, die ich über Josef Grünwidl gehört habe, war: Das ist ein Seelsorger mit Leidenschaft, Herz, Verstand und Erfahrung - und verankert in einer persönlichen Christusbeziehung", hält der Bischof von Bozen-Brixen in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress fest. "Das sind gute Voraussetzungen für den anspruchsvollen Dienst, den er nicht gesucht hat, den aber viele ihm zutrauen. Viele Menschen freuen sich über seine Ernennung, weit über Wien hinaus", so der Bischof, der mit "herzlichen Glück- und Segenswünsche aus Südtirol" verbleibt.