Jahresbericht 2024 der "Initiative Christlicher Orient" veröffentlicht - Syrien, Libanon und Irak Schwerpunktländer - Hilfswerk lädt am 22./23. September zur internationalen Jahrestagung nach Salzburg - Erzbischof Lackner und irakischer Bischof Shabi unter den Vortragenden
Linz/Salzburg, 16.09.2025 (KAP) Knapp 900.000 Euro hat das Linzer Hilfswerk "Initiative Christlicher Orient" (ICO) im vergangenen Jahr für Hilfsprojekte im Nahen Osten aufgewendet. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht 2024 hervor, den die ICO aktuell veröffentlicht hat. 68 Projekte wurden damit verwirklicht; 26 in Syrien (ca. 360.000 Euro), 19 im Libanon (ca. 315.000 Euro), 16 im Irak (ca. 173.000 Euro), 4 in Palästina (ca. 27.000 Euro) und 3 in der Türkei (ca. 13.000 Euro). Neben der Hilfe vor Ort ist die Information über den Nahen Osten und die Christinnen und Christen vor Ort die zweite Hauptaufgabe der ICO. Am 22./23. September lädt das Hilfswerk deshalb zu seiner traditionellen Jahrestagung nach Salzburg.
Die Tagung im Salzburger Bildungszentrum St. Virgil widmet sich aktuellen Entwicklungen in Syrien, im Irak und in der Südosttürkei. Prominentester Gast und Vortragender ist der chaldäisch-katholische Bischof von Zakho im Nordirak, Felix Shabi. Eröffnet wird die Tagung von ICO-Obmann Bischofsvikar Slawomir Dadas und dem Salzburger Erzabt em. Korbinian Birnbacher, der ein Grußwort sprechen wird. Die beiden waren erst dieser Tage gemeinsam mit einer Delegation der ICO und der Salzburger Sektion der Stiftung "Pro Oriente" im Tur Abdin in der Südosttürkei.
Weitere Vortragende sind der heimische Journalist und Nahostexperte Wieland Schneider, der schwedische Rechtsanwalt Ilhan Aydin, der sich für die Christen im Turabdin einsetzt, sowie der in Syrien wirkende Leiter des Hilfswerks "People of Mercy" Karim Finianos. Mit dabei sind auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der ein Grußwort sprechen wird, sowie Weihbischof Hansjörg Hofer. Informationen über die aktuelle Arbeit der ICO in den Ländern des Nahen Ostens, ein Bericht von Vertretern des französischen Hilfswerks Oeuvre d'Orient sowie ein Bericht des Filmemachers Andreas Gruber, der heuer mit einem ICO-Team den Nordirak besucht hat, sowie Gottesdienste runden das Programm ab.
Vielfältige Hilfe im Nahen Osten
22 Prozent der ICO-Hilfsmittel flossen 2024 in Schul- und Bildungsprojekte, 12 Prozent in Winternothilfe, jeweils 11 Prozent in Nahrungsmittelhilfe und Sozialprojekte, der Rest u. a. in medizinische Hilfe, Infrastrukturprojekte oder seelsorgliche Initiativen. Die Hilfe kommt - je nach Projekt - Christen und/oder Muslimen zugute. Die Projektpartner sind stets christliche Einrichtungen oder Kirchen.
Im Libanon unterstützte die "Initiative Christlicher Orient" im Vorjahr vor allem kirchliche Privatschulen. Sie zahlte das Schulgeld für die Kinder verarmter Familien oder finanzierte Heizöl, damit die Kinder im Winter in der Schule nicht frieren müssen. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Nahrungsmittelhilfe. Dazu kam Nothilfe für Menschen, die Opfer des Konflikts mit Israel wurden und aus dem südlichen Landesteil vertrieben wurden.
In Syrien lag ein Schwerpunkt der ICO 2024 auf der Hilfe für die Menschen in der vom Krieg schwer in Mitleidenschaft gezogenen Stadt Aleppo. Darunter waren laut ICO auch viele Familien, die immer noch unter den Folgen des verheerenden Erdbebens vom Februar 2023 leiden. Zudem wurde etwa auch eine Mädchenschule in der syrischen Hafenstadt Latakia mitfinanziert. Im "Tal der Christen" wurden sowohl ein Altersheim als auch hunderte Schulkinder unterstützt.
Im Irak wurde 2024 beispielsweise in abgelegenen Dörfern in der bergigen Region im Norden des Landes Heizöl an die verarmte Bevölkerung geliefert. In der Türkei half die ICO der Syrisch-orthodoxen Kirche bei der Bezahlung ihrer Religionslehrer in den abgelegenen Dörfern des Turabdins. In Palästina wurden über die Caritas Jerusalem bedürftige Familien mit Bargeld unterstützt.