Vorarlberg: Gedenkfeiern zum 200. Geburtstag von Ordensgründer Pfanner
16.09.202511:44
Österreich/Kirche/Fest/Geschichte/Orden
Festgottesdienst mit Bischof Elbs, Vortrag und Musical zu Ehren des 1825 geborenen ersten Mariannhiller-Abtes, der auch die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut gründete
Feldkirch, 16.09.2025 (KAP) In der Gemeinde Langen bei Bregenz wird am Wochenende des Missionars und Ordensgründers Abt Franz Pfanner anlässlich seines 200. Geburtstages gedacht. Am Samstag feiert Diözesanbischof Benno Elbs um 16 Uhr einen Festgottesdienst in seinem und Pfanners Geburtsort, kündigte die Diözese Feldkirch an. Ein Festvortrag von Prof. Jozef Niewiadomski mit dem Titel "Dramatisch! Franz Pfanners Weg zur Heiligkeit" und ein Kulturabend runden die Feierlichkeiten ab.
Abt Franz Pfanner, geboren am 21. November 1825, trat 1850 in das Trappistenkloster Mariawald in Deutschland ein. 1863 wurde er zum Priester geweiht. Nach verschiedenen Stationen in Europa gründete er 1880 das Trappistenkloster Mariastern bei Banja Luka im heutigen Bosnien-Herzegowina. 1882 reiste Pfanner nach Südafrika, wo er 1885 das Kloster Mariannhill (Maria-Anna-Hügel) in der Nähe von Durban gründete. Dieses entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem Zentrum missionarischer und sozialer Tätigkeit, insbesondere unter der lokalen Zulu-Bevölkerung, und war mit zeitweise über 300 Mönchen das größte Trappistenkloster der Welt. Zudem gründete er auch die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut (Ordenskürzel CPS), die ebenfalls zur Kongregation gehören.
Franz Pfanner verfolgte die Idee der Hilfe zur Selbsthilfe, legte besonderen Wert auf Bildung und medizinische Versorgung und errichtete Schulen, eine Druckerei und ein Krankenhaus. 1909 wurde aus der Trappistenniederlassung Mariannhill eine eigenständige Kongregation päpstlichen Rechts, die Missionskongregation der Mariannhiller Missionare. Pfanner hatte bereits 1893 das Amt des Abtes niedergelegt; er starb am 24. Mai 1909 in Mariannhill und wurde dort am Friedhof begraben. Sein Wirken gilt als bedeutend für die katholische Missionsgeschichte im südlichen Afrika.
Zum Jubiläum in Vorarlberg werden zahlreiche Ordensleute der Mariannhiller Missionare und der Schwestern vom Kostbaren Blut erwartet, ebenso Angehörige Franz Pfanners sowie Freunde und Unterstützer des Ordens. Im Rahmen der Festtage findet am Freitag auch die Diakonweihe von Mario Nachbaur statt. Die Festmessen werden musikalisch von den lokalen Chören und mit afrikanischen Klängen der Patres und Schwestern gestaltet. Ein Festabend mit einem eigens geschriebenen Theaterstück, aufgeführt von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Pfarrverband Doren-Langen-Sulzberg-Thal, zeigt zudem Szenen aus dem Leben Pfanners. Auch Landeshauptmann Markus Wallner wird bei dieser Aufführung erwartet.
Die Mariannhiller Missionare (Ordenskürzel CMM) sind eine katholische Missionskongregation mit heute rund 450 Mitgliedern, die vor allem in Südafrika, Simbabwe, Sambia und Mosambik tätig sind. Darüber hinaus unterhalten sie Niederlassungen in Europa sowie in weiteren Ländern wie Kenia, Kolumbien, Papua-Neuguinea und Nordamerika. Im März 2025 wurde die Mitteleuropäische Provinz gegründet, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst und derzeit rund 46 Mitglieder zählt, darunter afrikanische Mitbrüder. Seelsorglich tätig sind die heimischen Ordensmitglieder vor allem in der Pfarr- und Wallfahrtsseelsorge, in der Kranken- und Altenpastoral, in der Erwachsenenbildung, als Exerzitienbegleiter sowie als Religionslehrer, zudem sind Weltkirche und die Förderung der Entwicklungszusammenarbeit wichtige Anliegen. Die Generalleitung des Ordens befindet sich in Rom.