Afrikas Bischöfe fordern mutige Schritte gegen die Klimakrise
09.09.202513:47
Äthiopien/Kirche/Afrika/Umwelt/Konferenzen/Klima
SECAM-Erklärung beim zweiten Afrikanischen Klimagipfel (ACS2) in Addis Abeba verlesen
Addis Abeba/Rom, 09.09.2025 (KAP) Die Mitglieder des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) haben beim zweiten Afrikanischen Klimagipfel (ACS2) in Addis Abeba mutige Schritte gegen die Klimakrise gefordert. In einer Erklärung bezeichnen sie die Krise als "moralischen und ökologischen Notfall", der Afrika besonders hart trifft. "Afrika trägt unverhältnismäßig große Lasten - Dürren, Zyklone, Überschwemmungen, Wüstenbildung - obwohl es am wenigsten zu den globalen Emissionen beiträgt", sagte Bischof Coffi Roger Anoumou aus Benin laut "Vatican News".
Die katholischen Kirchenvertreter betonen, dass Klimaschutzmaßnahmen "afrikanisch geprägt, gemeinschaftsverwurzelt und gerecht" sein müssen. Afrika dürfe nicht nur Empfänger externer Agenden sein, sondern müsse seine eigene ökologische Zukunft gestalten, so die Bischöfe. Sie heben hervor, dass ländliche Gemeinschaften mit ihrem indigenen Wissen eine zentrale Rolle bei der nachhaltigen Entwicklung spielen sollten.
Die Bischöfe rufen zu Investitionen in erneuerbare Energien, insbesondere in dezentralisierte Solarprojekte, auf. Diese könnten Arbeitsplätze schaffen, Frauen und Jugendliche stärken, die Energiearmut verringern und die Kohlenstoffemissionen senken. Die Zukunft liegt in der erneuerbaren Energie, insbesondere der Solarenergie, heißt es in der Erklärung.
Zudem fordern sie eine gerechte Klimafinanzierung. Reiche Nationen müssten ihre "ökologische Schuld" anerkennen und durch transparente und nicht-verschuldende Mittel begleichen. Fonds für klimabedingte Verluste und Schäden sowie Anpassungsmaßnahmen müssten "dringend umgesetzt werden, um betroffene Gemeinschaften direkt zu erreichen und Resilienz statt Abhängigkeit zu fördern".
Die Bischöfe kritisieren die bisherige Untätigkeit scharf: "Wir können uns nicht länger mit Ausreden zufriedengeben. Was es braucht, ist Mut und Entschlossenheit, um sich entschieden von fossilen Brennstoffen abzuwenden, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und echte Lebensstiländerungen vorzunehmen." Verzögerungen und halbherzige Maßnahmen vertieften das Leid der Menschen und gefährdeten die Zukunft kommender Generationen.
Der von der Afrikanischen Union organisierte Klimagipfel dauert noch bis Mittwoch. Zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter der Zivilgesellschaft nehmen daran teil. Sie beraten auch über notwendige Schritte im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30, die vom 10. bis 21. November in Brasilien stattfindet.
An dem von der Afrikanischen Union organisierten Klimagipfel nehmen noch bis Mittwoch zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs, Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft sowie Vertreter und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft teil. Beraten wird dabei auch über Schritte im Vorfeld der UN-Klimakonferenz COP30 (10. bis 21. November) in Brasilien.