Italienischer Kardinal Zuppi wurde um Selfie für eine 14-Jährige gebeten, die ihm bei Papstwahl die Daumen drückte - Erzbischof von Bologna: "In dem Alter hätte ich nicht einmal die Namen derer gewusst, die ins Konklave gehen"
Rom, 03.09.2025 (KAP) Kardinal Matteo Zuppi (69), Erzbischof von Bologna und Teilnehmer der Papstwahl im Mai, hat sich über das volkstümliche Interesse am Konklave gewundert. In einem italienischen Bergdorf habe ihn die Betreiberin einer Kaffeebar um ein Selfie für ihre 14-jährige Tochter gebeten - mit dem Hinweis, dass diese während der Wahl im Vatikan als Zuppi-Fan mitgefiebert habe. "In dem Alter hätte ich nicht einmal die Namen derer gewusst, die ins Konklave gehen, geschweige denn, wem ich die Daumen drücken soll", bekannte der Kardinal im Interview der Zeitung "Corriere della Sera" (Mittwoch).
Am Ende scheine es ihm "ein Zeichen der Vitalität" der Kirche, wenn ein Mädchen sich für etwas interessiere, "was eine Gruppe alter Männer betrifft", sagte Zuppi, der auch Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz ist. Die Papst-Wetten in den Sozialen Medien hätten durchaus "vergnügliche Aspekte" gehabt.
Die neue Anteilnahme führte Zuppi auch auf den früheren Papst Franziskus (2013-2025) zurück. "Viele haben wieder angefangen, die Kirche mit Sympathie und Zuneigung zu betrachten. Und dabei gab Franziskus keine Rabatte. Bei ihm gab es keinen Ausverkauf zum Ende der christlichen Saison", sagte der Kardinal.