Zahl der Erdbebentoten in Afghanistan steigt weiter
02.09.202514:25
Afghanistan/Österreich/Erdbeben/Hilfsorganisation
Mehr als 1.400 Todesopfer und über 3.000 Verletzte - Diakonie Katastrophenhilfe: Gesamtes Ausmaß der Katastrophe nach wie vor nicht absehbar
Wien/Kabul, 02.09.2025 (KAP) Nach dem Erdbeben im Osten Afghanistans korrigieren die Behörden die Zahl der Toten und Verletzten weiter nach oben. Laut Medienberichten ist die Zahl der Toten nach Angaben der afghanischen Taliban-Regierung auf über 1.400 angestiegen. Mehr als 3.000 Menschen seien verletzt worden.
Das ganze Ausmaß der Katastrophe sei nach wie vor nicht absehbar, teilte die Diakonie Katastrophenhilfe am Dienstag in Wien mit. Viele Ortschaften in den besonders betroffenen Provinzen Kunar und Nangarhar im Grenzgebiet zu Pakistan seien schwer erreichbar. Gebirgiges Gelände erschwere den Zugang zu den betroffenen Dörfern. Rettung und Versorgung verzögerten sich dadurch massiv. Auch seien der Katastrophenschutz und das Gesundheitssystem nach jahrelangen Konflikten und Wirtschaftskrisen stark eingeschränkt.
"Unsere lokalen Nothelfer sind schon seit längerem in der Region tätig, in der seit Machtübernahme der Taliban nur mehr wenige Hilfsorganisationen präsent sind. Und sie haben nach dem Erdbeben sofort begonnen, alles vorzubereiten, um den Menschen in den kommenden Tagen das zu geben, was sie zum Überleben brauchen: Notunterkünfte, Lebensmittel, Trinkwasser und medizinische Versorgung", erklärte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Katastrophenhelfer der lokalen Diakonie-Partner seien vor Ort, berichtete Moser und bat um Spenden für akute Nothilfe.
Bereits am Montag hatte auch die Caritas in Österreich angesichts der Bebenkatastrophe zu Spenden für humanitäre Hilfe aufgerufen. Die lokale Caritas-Partnerorganisation in Afghanistan koordiniere vor Ort bereits erste Hilfsmaßnahmen und erhebe im Katastrophengebiet mit Mitarbeitenden den akuten Unterstützungsbedarf, teilte Andreas Knapp, Generalsekretär für Internationale Programme der Caritas Österreich, mit.
Das Erdbeben der Stärke 6,0 hatte in der Nacht zum 1. September den Osten Afghanistans erschüttert. Es folgten bereits mehrere Nachbeben. Die Region liegt im Hochgebirge und war schon vor dem Beben durch Starkregen und Überschwemmungen von Erdrutschen betroffen.