Vatikan gibt "Der Friede sei mit euch!" als Thema des kommenden Weltfriedenstages bekannt und umreißt die Grundzüge des Friedens-Verständnisses des neuen Kirchenoberhaupts
Vatikanstadt, 26.08.2025 (KAP) Papst Leo XIV. fordert weltweiten Einsatz für einen "echten Frieden", der auf Liebe und Gerechtigkeit beruht. Dieser Frieden müsse entwaffnet sein, dürfe nicht auf Angst, Drohungen oder Waffen beruhen, so der Papst in seiner Botschaft zum katholischen Weltfriedenstag am 1. Jänner 2026. Der Vatikan veröffentlichte am Dienstag das entsprechende Thema, das stets vorab bekanntgegeben wird. Es lautet: "Der Friede sei mit euch allen: hin zu einem 'unbewaffneten und entwaffnenden' Frieden."
Leo XIV. fordert die Menschheit dazu auf, die Logik von Gewalt und Krieg abzulehnen und Frieden im eigenen Lebensstil zu verkörpern. Allein ihn zu beschwören, reiche nicht aus, so das katholische Kirchenoberhaupt. Der Gruß des auferstandenen Christus "Friede sei mit euch" sei eine Einladung an alle - Gläubige, Nichtgläubige, Politiker und Bürger -, das Reich Gottes aufzubauen und gemeinsam eine menschliche und friedliche Zukunft zu gestalten, so der Appell des Papstes.
Wie der Vatikan anlässlich der Bekanntgabe des Themas betonte, verbinde der Papst das Streben nach Frieden ausdrücklich mit der Bereitschaft zur Versöhnung und dem Aufbau tragfähiger Institutionen. "Wenn du den Frieden willst, bereite Institutionen des Friedens vor", wird ein Ausspruch Leos zitiert. Dies gelte gerade angesichts der tiefen Wunden, die die Menschheitsfamilie durch Krieg, soziale Ungleichheit und ökologische Zerstörung erlitten habe. Frieden beginne nicht nur in internationalen Verhandlungen, sondern in den Herzen der Menschen, in den Gemeinschaften und durch konkrete soziale und politische Strukturen, die Vertrauen fördern.
Hervorgehoben wird im Vorfeld des Weltfriedenstages auch die Rolle der Jugend: Junge Menschen seien Träger eines neuen Bewusstseins und könnten "Missionare der Gerechtigkeit und des Friedens" werdenBesonders in einer Zeit wachsender Polarisierung und spiritueller Entfremdung seien Gesten der Freundschaft, der Empathie und des Verzeihens von entscheidender Bedeutung. "Freundschaft kann die Welt verändern", habe Leo XIV. in seiner kürzlichen Ansprache beim "Jubiläum der Jugend" in Tor Vergata betont.
Der Weltfriedenstag der katholischen Kirche wird seit 1968 jährlich am 1. Jänner begangen. Er geht zurück auf eine Initiative Papst Pauls VI. (1963-1978). Zum Weltfriedenstag veröffentlicht der Papst jeweils vorab eine Weltfriedensbotschaft, in der er ein Thema näher erörtert.