Katholische Aktion fordert von Regierung mehr Ambition im Klimaschutz
25.08.202514:21
Österreich/Umwelt/Politik/Kirche/KAÖ
Katholische Aktion Österreich (KAÖ) kritisiert aktuellen Entwurf für ein Klimagesetz als "Rückschritt" - Neues Gesetz sollte klare Ziele und verbindliche Maßnahmen vorgeben
Wien, 25.08.2025 (KAP) Mit Kritik und Sorge hat die Katholische Aktion Österreich (KAÖ) auf die aktuelle Debatte um den Entwurf für ein Klimagesetz reagiert und an die christliche Verpflichtung zur Schöpfungsverantwortung erinnert. "Es sind radikale Schritte nötig, um eine ökologische Umkehr, einen Wandel hin zu einer ökosozialen Politik und Wirtschaftsordnung einzuleiten", betonte die KAÖ in einer Aussendung am Montag und erinnerte an ihr 2022 veröffentlichte Positionspapier "Ökologische Umkehr und Mitweltgerechtigkeit". Vor diesem Hintergrund bewertete das KAÖ-Leitungsteam den derzeit diskutierten Klimagesetz-Entwurf von Minister Norbert Totschnig (ÖVP) als einen "Rückschritt".
"Wer die Eckpunkte eines Hauses einreißt, reißt das ganze Haus mit", warnte KAÖ-Präsident Ferdinand Kaineder und erinnerte an die päpstliche Enzyklika "Laudato si" und die darin beschriebene Sorge für das gemeinsame Haus. "Seit 10 Jahren fordern höchste Repräsentanten unserer Kirche ein Umdenken auf politischer Ebene. Dazu gehören auch ambitionierte Ziele. Keine Ziele zu formulieren, heißt im Grunde, rückwärts zu gehen. Unsere Enkelkinder werden uns fragen, warum es noch im Jahr 2025 so viel Gleichgültigkeit und Desinteresse gegeben hat", mahnte Kaineder.
Für klare Ziele und verbindliche Maßnahmen
Gerade Parteien, die sich auf die Werte des "christlichen Abendlands" berufen, stünden in besonderer Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und im Kampf gegen deren Zerstörung. Diese Verantwortung erweise sich insbesondere im Umwelt-, Natur- und Klimaschutz, betonten die Verantwortlichen der KAÖ. Vizepräsidentin Katharina Renner wörtlich: "Die Katholische Aktion spricht sich gegen ein rückwärtsgewandtes Klimagesetz aus, wie es von Minister Totschnig angedacht ist. Wir warten schon so lange auf ein Gesetz, das die Veränderung begleitet, die wir gerade durchmachen: hin zu einer Gesellschaft, die Schöpfungsverantwortung lebt und die Vision einer ökologisch gerechten Welt zu verwirklichen sucht. Als Katholische Kirche erwarten wir uns klare Ziele und verbindliche Maßnahmen statt mutloses Zaudern und Verzögern."
Gleichzeitig verwies die KAÖ darauf, dass die christlichen Kirchen in Österreich seit 2015 jedes Jahr ab 1. September gemeinsam eine fünfwöchige "Schöpfungszeit" begehen, in der sie in besonderer Weise auf die Dringlichkeit der Bewahrung der Schöpfung aufmerksam machen. "In dieser Zeit erwarten wir vom zuständigen Minister die Vorlage eines Klimaschutzgesetzes, das seinem Namen und seiner Aufgabe gerecht wird: Als Staat alles im eigenen Wirkungsbereich dafür zu unternehmen, die Bewahrung der Schöpfung sicherzustellen", forderte die KAÖ-Spitze.