Botschaft von Leo XIV. zum Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September - Papst: "Die Schwächsten leiden als Erste unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, der Entwaldung und der Umweltverschmutzung"
Vatikanstadt, 24.08.2025 (KAP) Papst Leo XIV. ruft angesichts von Umweltzerstörung zu konkreten Taten auf. In seiner Botschaft zum diesjährigen Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung (1. September) kritisiert er dabei ein mangelndes Bewusstsein dafür, dass die Zerstörung der Natur nicht alle gleichermaßen treffe. "Die Missachtung von Gerechtigkeit und Frieden trifft vor allem die Ärmsten, die Ausgegrenzten und die Ausgeschlossenen. Emblematisch ist in diesem Zusammenhang das Leiden der indigenen Gemeinschaften", heißt es in dem Text Leos. Das diesjährige Motto des von Papst Franziskus 2015 eingeführten Tages lautet "Samen des Friedens und der Hoffnung".
"In verschiedenen Teilen der Welt ist mittlerweile offensichtlich, dass unsere Erde im Verfall begriffen ist", schreibt Papst Leo. "Extreme Naturereignisse, die durch den vom Menschen verursachten Klimawandel hervorgerufen werden, nehmen an Intensität und Häufigkeit zu, ganz zu schweigen von den mittel- und langfristigen Auswirkungen der menschlichen und ökologischen Verwüstung durch bewaffnete Konflikte", so das Kirchenoberhaupt. Überall führten Ungerechtigkeit, die Verletzung des Völkerrechts und der Rechte der Völker, die Gier und die daraus resultierende Ungleichheit zu Entwaldung, Umweltverschmutzung und Verlust der Biodiversität.
Die Umweltgerechtigkeit könne darum nicht länger als abstraktes Konzept oder fernes Ziel betrachtet werden. Sie sei eine dringende Notwendigkeit, die über den bloßen Schutz der Umwelt hinausgehe. "Es handelt sich in Wirklichkeit um eine Frage der sozialen, wirtschaftlichen und anthropologischen Gerechtigkeit", schreibt Leo XIV.
"In einer Welt, in der die Schwächsten als Erste unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels, der Entwaldung und der Umweltverschmutzung leiden, wird die Bewahrung der Schöpfung zu einer Frage des Glaubens und der Menschlichkeit", so der Papst. Möge man sich immer mehr für den Weg einer ganzheitlichen Ökologie entscheiden, damit sich die "Samen der Hoffnung" vermehrten.
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