Kirchen-Beauftragte: Umweltverantwortung braucht mehr Taten
24.08.202509:41
Österreich/Kirche/Umwelt
Sprecher der katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs, Gerhartinger: Schöpfungsverantwortung auch in Kirche für zu viele immer noch "bestenfalls ein Randthema" - "Good practise"-Beispiele auf neu gestaltetem Portal www.schoepfung.at laden zum Nachmachen ein - Größtes Balkonkraftwerk Österreichs soll entstehen
Wien, 24.08.2025 (KAP) Die katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten Österreichs sehen im Motto der diesjährigen ökumenischen Schöpfungszeit "Frieden mit der Schöpfung" Ziel und Handlungsaufforderung zugleich. In der kirchlichen Umweltarbeit passiere schon vieles. "Trotzdem gibt es leider noch immer genug Pfarren und kirchliche Einrichtungen, für die 'Schöpfungsverantwortung' bestenfalls ein Randthema ist", bedauert Markus Gerhartinger, Sprecher der Umweltbeauftragten. "Auch die wollen wir erreichen und motivieren, Taten sprechen zu lassen", so Gerhartinger zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September, der auch den Beginn der einmonatigen kirchlichen Schöpfungszeit 2025 markiert.
"Es ist nun wirklich an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen", fordere auch Papst Leo XIV. in seiner aktuellen Botschaft zum Weltgebetstag ein engagiertes, glaubwürdiges Handeln in diesem Bereich, so Gerhartinger in einer aktuellen Aussendung. Um Handlungsempfehlungen, "Good practise"-Beispiele und Wissenswertes rund um die kirchliche Umweltarbeit besser zu präsentieren, haben die katholischen und evangelischen Umweltbeauftragten ihr Online-Portal www.schoepfung.at komplett überarbeitet.
Neben Hinweise auf Aktionen wie Autofasten, "Natürlich feiern" zur schöpfungsfreundlichen Gestaltung von Pfarrfesten, "Radln in die Kirche" (heuer am 21. September) oder das EMAS-Programm zur Integration von kirchlichem Umweltmanagement in den Alltag finden sich auch zahlreiche Praxisbeispiele aus Pfarren und kirchlichen Einrichtungen, die zum Mit- bzw. Nachmachen einladen: von denkmalschutzkonformen Photovoltaikanlagen über nachhaltiges Bauen bis hin zu Beispielen wie Lebensmittelrettung oder Bildungsveranstaltungen für einen bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen.
Um bereits umgesetzte Taten zu würdigen, haben die Umweltbeauftragten gemeinsam mit Kooperationspartnern den kirchlichen Umweltpreis 2025 in den Kategorien Mobilität-"Schöpfungsfreundlich mobil" und Biodiversität-"lebensfreundlich aktiv" ausgeschrieben. Pfarren und kirchliche Einrichtungen können ihre Projekte bis zum Ende der Schöpfungszeit am 4. Oktober einreichen (Infos: www. schoepfung. at/umweltpreis).
Größtes Balkonkraftwerk Österreichs
Eine von der Evangelischen Kirche heuer bereits einmal erfolgreich durchgeführte Aktion, bei der insgesamt 102 Balkonkraftwerke neu installiert wurden, soll im kommenden Jahr in erweiterter Form fortgeführt werden, teilten die Umweltbeauftragten außerdem zum Beginn der Schöpfungszeit mit. "Ziel dabei ist es, bestmöglich auch die Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche am Bau des größten Balkonkraftwerks zu beteiligen", so Dietmar Kanatschnig, Initiator der Aktion und Beauftragter für Klimavorsorge und Nachhaltige Entwicklung der Evangelischen Kirche in Österreich.
(Website der Umweltbeauftragten der katholischen und evangelischen Kirche Österreichs: www.schoepfung.at)
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