38. Sommerakademie der KMBÖ vom 18. bis 20. Juli im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten - Romero-Preis wird im November an Befreiungstheologen Luis Zambrano verliehen
Wien/St. Pölten, 16.07.2025 (KAP) Die Katholische Männerbewegung Österreich (KMBÖ) lädt von 18. bis 20. Juli 2025 zur 38. Sommerakademie ins Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten. Im Mittelpunkt steht heuer das Thema "Friede und Versöhnung" - eine Auseinandersetzung mit einem Grundanliegen christlichen Glaubens und einer zentralen gesellschaftlichen Herausforderung in Zeiten globaler Spannungen. Die Veranstaltung richtet sich ausdrücklich nicht nur an Mitglieder, sondern an alle Interessierten.
"Welch hohes Gut der Friede ist, verschwindet in West- und Mitteleuropa oft aus dem Alltag", warnt KMBÖ-Vorsitzender Karl Toifl in der Einladung. Zwar dominierten Kriege und Konflikte die Schlagzeilen, doch im persönlichen, kirchlichen und gesellschaftlichen Leben fehle oft das Bewusstsein für die zentrale Bedeutung von Frieden und Versöhnung im christlichen Glauben. Toifl verweist auf das Johannesevangelium, in dem der Auferstandene seine Jünger mit den Worten "Der Friede sei mit euch" begrüßt, und mahnt: "Man hat nicht den Eindruck, dass uns das Gewicht dieser Worte beim Friedensgruß in der Messe immer vor Augen steht."
Die Sommerakademie 2025 will deshalb bewusst den vielen Wegen in den Unfrieden konstruktive Ansätze für Frieden und Versöhnung entgegensetzen. Sie greift damit auch die Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2025 auf: Friede müsse mehr sein als das Schweigen der Waffen, er solle "eine neue Realität" schaffen, in der Wunden geheilt und die Würde jedes Menschen anerkannt werde.
Das Programm der dreitägigen Akademie kombiniert Impulse, praxisnahe Beispiele und spirituelle Elemente: Am Freitag (18. Juli) eröffnet KMBÖ-Vorsitzender Karl Toifl die Tagung um 14 Uhr. Es folgt ein Vortrag des Generalsekretärs der Gemeinschaft Sant'Egidio, Cesare Zucconi, der für das weltweite Engagement der katholischen Friedensbewegung Sant'Egidio spricht. Um 16.30 Uhr findet ein ökumenisches Friedensgebet statt, das den Austausch über Konfessionsgrenzen hinweg vertiefen soll.
Bildung, Praxis, Spiritualität
Der Samstag (19. Juli) beginnt um 8.30 Uhr mit einem Morgenlob. Ab 9.00 Uhr steht das Thema "Wie unterstütze ich Frieden?" im Mittelpunkt eines Podiumsgesprächs. Diskutieren werden Milo Ambros, Oscar-Romero-Preisträger von 2021 mit langjähriger Erfahrung in Brasilien, sowie Walter Schmolly, Direktor der Caritas Vorarlberg. Ab 11 Uhr wird das Thema in Kleingruppen weiter vertieft. Am Nachmittag steht u.a. ein Kulturprogramm mit einer Führung durch das Niederösterreichische Landhaus auf dem Programm.
Am Sonntag (20. Juli) setzt Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, um 9 Uhr einen Akzent zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte. Sein Vortrag trägt den Titel "Der 7. Oktober 2023 - Herausforderung in Österreich" und reflektiert die Folgen des Terroranschlags der Hamas auf Israel für das Zusammenleben in Österreich. Anschließend sind Reflexion und Feedback vorgesehen, ehe die Sommerakademie mit einem Abschlussgottesdienst um 11 Uhr endet.
Die KMBÖ sieht die Sommerakademie traditionell als Bildungs-, Begegnungs- und Diskussionsraum für Männer und Frauen, die christliches Engagement mit gesellschaftlicher Verantwortung verbinden wollen. "Die Notwendigkeit von Frieden und Versöhnung in der kleinen und großen Lebenswelt bleibt unbestritten", heißt es in der Einladung. In einer Zeit, in der Ängste, Polarisierung und Gewalt weltweit zunehmen, will die Männerbewegung mit ihrer Sommerakademie Räume für Nachdenken, Austausch und konkrete Anregungen schaffen. (Infos: www.kmb.or.at)
Romero-Preis-Verleihung im November
Der Romero-Preis ist Österreichs wichtigste Auszeichnung für herausragende Leistungen für Gerechtigkeit und Entwicklung in Afrika und Lateinamerika. Er wird heuer am 14. November in Graz an den peruanischen Priester und Befreiungstheologen Luis Zambrano verliehen, wie es auf der Website der KMBÖ heißt. Benannt ist der Preis nach dem peruanischen Priester und Befreiungstheologen Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von San Salvador, der am 24. März 1980 wegen seines gesellschaftspolitischen Engagements für soziale Gerechtigkeit ermordet wurde. Vergeben wird der Preis von der KMBÖ seit 1980.