Vortrag "Der spirituelle Umgang mit dem Schicksal" am Freitag - Dreitägiges Symposion im Rahmen der "Ouverture Spirituelle" heuer unter dem Titel "Fatum" - Hochkarätige Vorträge und Diskussionen zum Thema Schicksal mit Physiker Gruber, Theologe Tück und Mediziner Huber
Salzburg, 16.07.2025 (KAP) Das Schicksal, Vorsehung, Verkettung und Verhängnis stehen im Fokus der heurigen "Disputationes" (22. bis 24. Juli), die die Konzertreihe "Ouverture Spirituelle" in der Eröffnungswoche der Salzburger Festspiele begleiten. Erstmals wird das Symposion heuer bereits am Freitag, dem 18. Juli, um 17 Uhr, mit einem Vortrag des deutschen Benediktiners Anselm Grün eingeleitet. Zum Auftakt der Konzertreihe mit dem Fokus "Fatum" (lat. Schicksal) spricht Grün in der Großen Universitätsaula zum Thema "Der spirituelle Umgang mit dem Schicksal". Um 19 Uhr findet das Eröffnungskonzert "Das Floß der Medusa" in der Felsenreitschule statt.
Expertinnen und Experten aus Theologie, Psychologie und Naturwissenschaften widmen sich kommende Woche im Rahmen der "Disputationes" an drei Nachmittagen ab 15 Uhr dem Schwerpunktthema unter den Aspekten "Vorsehung", "Verkettung" und "Verhängnis". Zu Gast in der "SalzburgKulisse" sind u.a. der Theologe Jan-Heiner Tück, der Physiker Werner Gruber, der Mediziner und Theologe Johannes Huber und die Sinnforscherin Tatjana Schnell.
Erstmals wird es heuer auch einen Prolog zur Gesprächsreihe geben: Der deutsche katholische Theologe Karl-Josef Kuschel widmet sich am 21. Juli von 18 bis 20 Uhr in der "SalzburgKulisse" literarisch dem Thema Schicksal. In seinem Beitrag "Schicksal Brudermord" setzt er sich mit der biblischen Geschichte von Kain und Abel sowie mit "Schicksalsbrüdern" und "Schicksalspaaren" in der Literatur des 20. Jahrhunderts auseinander, wie die Leiterin der "Disputationes", Claudia Schmidt-Hahn, im Interview mit Kathpress ankündigte.
"Was in den Sternen steht"
Am ersten offiziellen Tag der "Disputationes" (22. Juli) unter dem Schlagwort "Vorsehung" wird um 15 Uhr der Salzburger Erzbischof Franz Lackner Worte und Gedanken zur Einstimmung sprechen. Die spirituelle Dimension von "Vorsehung" beleuchten anschließend drei Impulsreferate mit anschließender Gesprächsrunde: Der katholische Theologe Jan-Heiner Tück skizziert eine Theologie der Vorsehung, der islamische Religionswissenschaftler Mouhanad Khorchide spricht über Kismet und menschliche Freiheit im Islam, und die buddhistische Nonne Carola Roloff widmet sich dem Zusammenhang von Karma, Schicksal, Freiheit und Verantwortung aus buddhistischer Perspektive.
Unter dem Stichwort "Verkettung" widmen sich die "Disputationes" am 23. Juli dem Schicksal aus naturwissenschaftlicher Sicht. Der Physiker Werner Gruber wird verraten, was in den Sternen steht, kündigte Schmidt-Hahn im Kathpress-Interview an. Die Psychologin Tatjana Schnell, die sich in den letzten 20 Jahren einen Namen in der Sinnforschung gemacht hat, wird die Frage stellen: "Amor fati oder: Hat alles seinen Sinn?"
Der Arzt und Theologe Johannes Huber und die deutsche Schriftstellerin und Journalistin Gabriele von Arnim diskutieren am 24. Juli unter dem Titel "Verhängnis" die "Anatomie des Schicksals" und "Vergänglichkeit, Trost und Zuversicht". "Mit Johannes Huber wollen wir eruieren, was genetisch vorbestimmt sein kann und - Stichwort Resilienz - welche Veranlagung ein Mensch hat und wie er mit Schicksalsschlägen umgeht", kündigte Schmidt-Hahn an. Von Arnim werde, ausgehend von ihrem persönlichen Schicksalsschlag und ihren Lebenserfahrungen, "zuversichtlich philosophisch in die Zukunft schauen und verraten, wie man mit Schicksalsschlägen umgehen kann".
Die "Disputationes" im Rahmen der "Ouverture Spirituelle" haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 2012 zu einem fixen Bestandteil der Salzburger Festspielsaison entwickelt. "Von Beginn an war das Publikumsinteresse groß und das Bedürfnis des Festspielpublikums nach einer intellektuellen Konzertbegleitung auf interkultureller und interreligiöser Ebene deutlich zu spüren", wie die Veranstalter auf ihrer Webseite schreiben. Während der letzten zwölf Jahre sprachen bereits über hundert hochkarätige Vertreter der großen Weltreligionen und Persönlichkeiten aus Kultur und Wissenschaft über die Wirkung von Kultur und Religion auf den Menschen.