Erneute Berichte von Angriffen gegen Geistliche und Verwüstung von Kirchen in zentralindischem Bundesstaat
Neu-Delhi, 16.07.2025 (KAP) Im zentralindischen Bundesstaat Chhattisgarh ist es am Wochenende erneut zu gewalttätigen Übergriffen auf Christen gekommen. Lokalen Berichten zufolge wurden am 13. Juli in drei verschiedenen Ortschaften des Bezirks Dhamtari mehrere Pfingstgemeinden von radikalen Hindu-Gruppen angegriffen. Dabei wurde laut einem Bericht des Portals ucanews ein Pastor krankenhausreif geschlagen, kirchliche Einrichtungen verwüstet, und Gläubige mit der Schließung ihrer Kirchen bedroht - teilweise in Anwesenheit untätiger Polizeibeamter.
Der Angriff ereignete sich am Sonntagnachmittag im Dorf Gopalpuri. Etwa 50 vermummte Männer mit orangefarbenen Halstüchern und teils bewaffnet mit Stöcken stürmten die örtliche Kirche, wie der Sohn des Pastors gegenüber lokalen Medien mitteilte. Pastor Tanuram Sahu wurde demnach brutal attackiert, nachdem die Gemeinde den Sonntagsgottesdienst bereits verlassen hatte. Die Angreifer zerstörten Einrichtungsgegenstände, darunter Kanzel, Musikinstrumente und Mobiliar.
Auch in den nahegelegenen Ortschaften Hatkeshwar und Panchpedi Bakhara kam es zu Übergriffen. In Hatkeshwar wurde ein weiteres Kirchengebäude verwüstet. In Panchpedi Bakhara konnten Gemeindemitglieder noch rechtzeitig fliehen, nachdem sie vor dem anrückenden Mob gewarnt worden waren. Die Angreifer riefen antichristliche Parolen und forderten die dauerhafte Schließung der Kirche. Pastor Simon Digbal Tandi von der Progressive Christian Alliance berichtete, dass der Mob Christen mit "ernsten Konsequenzen" drohte, sollten sie weiterhin Gottesdienste abhalten. Eine Beschwerde wurde an den Bezirksverwalter übermittelt. Eine Reaktion der Behörden steht bislang aus.
"Es ist beschämend, dass solche Angriffe in Gegenwart der Polizei stattfinden und keine Konsequenzen nach sich ziehen", kritisierte Pastor Moses Logan von der All India Christian Welfare Society. Die Gewalt gegen Christen nehme seit dem Regierungsantritt der hindu-nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) in Chhattisgarh weiter zu. In vielen Regionen, insbesondere im überwiegend von Adivasi bewohnten Bastar-Gebiet, seien Kirchen geschlossen oder zerstört worden.
Christen machen rund zwei Prozent der 30 Millionen Einwohner des Bundesstaates aus. Laut der in Neu-Delhi ansässigen United Christian Forum war Chhattisgarh im vergangenen Jahr mit 165 dokumentierten Fällen eines der Bundesstaaten mit den meisten Übergriffen auf Christen in ganz Indien.