Im Zweiten Weltkrieg wurden vom Bahnhof Prag-Bubny rund 50.000 Juden in Konzentrationslager deportiert
Prag, 16.07.2025 (KAP/KNA) In Prag hat der Umbau des einstigen Bahnhofs Bubny in eine Holocaust-Gedenkstätte begonnen. Ein Gebet für die Holocaust-Opfer begleitete den Baustart, wie Radio Prag International berichtete. Anstelle des Bahnhofs, von dem im Zweiten Weltkrieg rund 50.000 Juden in Konzentrationslager deportiert wurden, solle ein neues "Zentrum für Gedächtnis und Dialog Bubny" entstehen.
In dem Bahnhofsgebäude werden laut Bericht Ausstellungssäle, Multifunktionsräume sowie ein Café eingerichtet. Auch die unmittelbare Umgebung des früheren Bahnhofs werde neu belebt. Ein Denkmal des Bildhauers Ales Vesely, das 2015 enthüllte "Tor ohne Wiederkehr", solle aber weiterhin das Gelände dominieren. Die in den Himmel ragenden Eisenbahnschienen symbolisieren das Leid und die letzte Reise der Menschen, die von dort deportiert wurden.
Die Kosten für das Projekt werden laut Radio Prag mit umgerechnet acht Millionen Euro beziffert. Diese Summe habe die tschechische Regierung im Februar gebilligt.
Der Bahnhof Bubny wurde Anfang 2023 im Rahmen der Modernisierung der Strecke von Prag nach Kladno stillgelegt. Seit 1868 fuhren hier ununterbrochen Züge; das derzeitige Bahnhofsgebäude stammt von 1923. Ab August soll eine neuer und wesentlich größerer Bahnhof Prag-Bubny in Betrieb genommen werden; er liegt einige hundert Meter entfernt.