Stift Seitenstetten: Kardinal Koch weihte Benediktiner zum Priester
14.07.202518:05
Österreich/Kirche/Religion/Berufung
31-jähriger P. Elias Krexner war vor seiner geistlichen Berufung Jurist in einer Kanzlei
St. Pölten, 14.07.2025 (KAP) Im Benediktinerstift Seitenstetten ist am Samstag der Benediktiner P. Elias Krexner (31) feierlich zum Priester geweiht worden. Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, Weihespender und Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, betonte im Rahmen der Feier, ein Priester müsse "nicht in erster Linie Funktionär, sondern Zeuge" sein - ein Werkzeug des Wirkens Christi in Wort und Sakrament. Die Zeremonie fand in der voll besetzten barocken Stiftskirche statt und wurde musikalisch mit der traditionellen "Missa de Angelis" begleitet.
Elias Krexner, geboren 1993 in Deutsch-Wagram im Marchfeld, erhielt zunächst den Taufnamen Alexander. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften in Wien und strebte eine diplomatische Laufbahn an. Nach ersten beruflichen Stationen in einer renommierten Kanzlei entschloss er sich zu einem radikalen Lebenswechsel. Erste geistliche Impulse hatte er in seiner Heimatpfarre erhalten, wo er als Ministrant, Pfarrgemeinderat und Kommunionhelfer tätig war. Ein Schlüsselmoment auf seinem Berufungsweg war eine nächtliche Anbetung während einer Ministrantenwallfahrt nach Rom, die ihn zum Priesterberuf hinführte, geht aus einem Bericht der Österreichischen Ordenskonferenz hervor.
Seine klösterliche Ausbildung begann Krexner im Benediktinerstift Seitenstetten, wo er von der Liturgie, dem gemeinsamen Chorgebet und der Verbindung von Seelsorge und Bildung geprägt wurde. Nach dem Postulat und Noviziat legte er 2020 seine Zeitliche Profess ab, 2023 folgte die Feierliche Profess - die endgültige Bindung an die klösterliche Gemeinschaft.
Parallel dazu absolvierte er ein Theologiestudium in Wien sowie einen Universitätslehrgang für Kirchenrecht. 2023 wurde er zum weiterführenden Studium nach Rom entsandt, wo er an der Benediktinerhochschule Sant'Anselmo sowie der Päpstlichen Universität Gregoriana studierte. Seine Diakonenweihe empfing er im November 2024 in Rom, ebenfalls durch Kardinal Koch. Pastoral war er während dieser Zeit in der römischen Gemeinde Santa Maria Liberatrice tätig, unter anderem in der Erstkommunionvorbereitung und Katechese.
Nach dem Gottesdienst versammelten sich Angehörige, Freunde, Mitbrüder und Gäste zur Agape im barocken Meierhof des Stifts. In einer kurzen Ansprache dankte der Neupriester besonders seiner Familie und der klösterlichen Gemeinschaft für die Begleitung auf seinem Weg. Wohin ihn sein priesterlicher Dienst künftig führen wird, ließ Krexner offen. Er sei "auch weiterhin gespannt, was Gott mit mir noch vorhat", so der Neupriester.