Russische Kirche um verstärkte Gefängnisseelsorge bemüht
15.07.202512:28
Österreich/Kirche/Orthodoxie/Gefängnisseelsorge
Geistliche der russisch-orthodoxen Diözese von Österreich regelmäßig in Justizanstalt Stein
Wien, 15.07.2025 (KAP) Die Russisch-orthodoxe Kirche in Österreich ist bemüht, ihr Engagement im Bereich der Gefängnisseelsorge weiter auszubauen. Das geht aus verschiedenen Berichten hervor, die auf der Website der Kirche (https://austria-diocese.com) veröffentlicht wurden. Demnach besuchten etwa erst vor wenigen Tagen russisch-orthodoxe Priester die orthodoxen Insassen in der Justizvollzugsanstalt Stein. Die Geistlichen feierten mit den Häftlingen einen Gottesdienst und standen für Einzelgespräche, teils auch für Beichtgespräche, zur Verfügung.
Mit dem katholischen Gefängnisseelsorger P. Leszek Urbanowicz wurden zudem Fragen der künftigen Betreuung der orthodoxen Häftlinge besprochen. Die Seelsorge durch Geistliche der Russisch-orthodoxen Kirche war durch die Pandemie unterbrochen worden und wurde seit 2024 wieder aufgenommen. Laut Berichten kümmern sich die russisch-orthodoxen Geistlichen auch um serbisch-orthodoxe Häftlinge.
Die Zahl der russisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich wird auf bis zu 50.000 geschätzt. Die russisch-orthodoxe Diözese von Wien wurde 1962 gegründet und im Jahr 2013 staatlich anerkannt. Sitz des Bischofs ist die St.-Nikolaus-Kathedrale im dritten Bezirk in Wien. Neben Wien gibt es russisch-orthodoxe Gemeinden in Graz, Linz, Innsbruck und St. Pölten. Die Diözese untersteht dem Patriarchat von Moskau unter Patriarch Kyrill. Seit 2020 leitet Bischof Aleksij (Zanochkin) die Diözese. Für die Seelsorge stehen ihm knapp 15 Geistliche zur Verfügung.