Interreligiöse Prozession beim traditionsreichen Golo-Koe-Festival
Maumere, 12.07.2025 (KAP) In Indonesiens mehrheitlich katholischer Region Flores haben sich Muslime und Christen gemeinsam am traditionsreichen Marienfest "Golo Koe" beteiligt. Die interreligiöse Eröffnungsprozession mit einer Marienstatue fand am 9. Juli in der Pfarre St. Martin in Bari statt, wie das asiatische Nachrichtenportal "Uca News" berichtete. Begleitet wurde das Fest von traditionellen Tänzen, Liedern und Ritualen der Manggarai-Kultur. Die mehr als einmonatige Feierlichkeit wird bis zum 14. August in 26 Pfarren der Diözese Labuan Bajo begangen.
Muslimische Dorfbewohner nahmen in traditioneller Kleidung an der Prozession teil, schmückten die Straßen mit Bambus und setzten damit ein Zeichen interreligiöser Solidarität. "Ihre Beteiligung spiegelt den inklusiven Geist dieses Festes wider", sagte Bischof Maksimus Regus laut dem asiatischen katholischen Nachrichtendienst RVA bei der Eröffnung. Maria sei ein "Modell der Einheit und Gegenwart" und erinnere daran, "dass Gott mit uns geht", so der Bischof weiter.
Auch Diözesanvikar Richardus Manggu, zugleich Vorsitzender des Festivals, betonte die integrative Bedeutung des Festes: "Es ist eine spirituelle und kulturelle Bewegung des Miteinanders - jenseits religiöser und ethnischer Grenzen." Maria Assumpta, also Maria in ihrer Aufnahme in den Himmel, sei "ein Hoffnungszeichen", ergänzte Diözesansekretär Fransiskus Nala. Die Prozession stehe auch im Zeichen des synodalen Weges der Kirche, des gemeinsamen Gehens im Glauben. Neben religiösen Würdenträgern nahmen auch Vertreter der lokalen Regierung teil.
Der Höhepunkt des Golo-Koe-Festes ist eine große Abschlussprozession am 14. August von Waterfront City zum Golo-Koe-Hügel. Das Festival gilt als spiritueller und kultureller Höhepunkt des marianischen Pilgerweges auf Flores, einem bedeutenden Zentrum des katholischen Glaubens in Indonesien.