Vatikanstadt, 22.04.2025 (KAP) Die nächsten Seligsprechungsfeiern soll es erst wieder unter einem neuen Papst geben. Das beschloss das Kardinalskollegium am Dienstag, wie der Vatikan mitteilte. Auch Entscheidungen zu laufenden Verfahren sollen so lange ausgesetzt werden, bis ein Nachfolger von Papst Franziskus gewählt ist, so die Kardinäle bei ihrer Generalkongregation, die am Vormittag im Vatikan mit etwa 60 Anwesenden stattfand. In der Zeit des "leeren Stuhls" (Sedisvakanz) übernimmt das Kardinalskollegium vorübergehend die Regierung der Weltkirche, trifft jedoch keine grundlegenden kirchenrechtlichen Entscheidungen.
Bereits kurz nach dem Tod von Papst Franziskus am Montag wurde die für Sonntag anberaumte Heiligsprechung von Carlo Acutis (1991-2006) auf einen unbestimmten Termin verschoben. Der als "Cyberapostel" bekannte Italiener war 2020 in Assisi seliggesprochen worden. Er sollte am Sonntag im Rahmen des mehrtägigen Heilig-Jahr-Treffens für Teenager auf dem Petersplatz zur Ehre der Altäre erhoben werden. Dazu hatten sich rund 80.000 Jugendliche aus aller Welt angemeldet.
Das Programm des großen Treffens bleibe bis auf die Heiligsprechung des ersten "Millennials" bestehen, teilte die vatikanische Evangelisierungsbehörde am Montag mit. Aufgrund der Trauerzeit für Papst Franziskus wurde jedoch die für Samstag um 17 Uhr geplante große Musikveranstaltung im Circus Maximus abgesagt. Die am Sonntag auf dem Petersplatz stattfindende Messe zur Heilig-Jahr-Feier der Jugendlichen wird Kardinal Pietro Parolin leiten - allerdings ohne die eigentlich vorgesehene Heiligsprechung von Carlo Acutis.