Bundespräsident würdigt auf "BlueSky" soziales, politisches und ökologisches Engagement des verstorbenen Papstes - Kanzler Stocker würdigt Wirken "als Verbinder zwischen Nationen, Religionen und Kulturen" - Würdigungen aus allen Parteien
Wien, 21.04.2025 (KAP) Auch die österreichische Politik trauert um Papst Franziskus: Mit einem "Buon viaggio, Papa Francesco. E grazie" dankte Bundespräsident Alexander Van der Bellen auf "BlueSky" dem am Montag verstorbenen Papst und wünschte ihm zugleich eine "gute Reise". In seinem Post würdigte Van der Bellen das soziales, politische und ökologische Engagement des Papstes. "Er reiste nach Lampedusa zu den Flüchtlingen und gedachte dort der vielen Toten im Mittelmeer. Er setzte sich für die Bewahrung der Schöpfung ein. Er sorgte dafür, dass Obdachlose in der Nähe des Petersplatzes duschen können. Er kritisierte menschenverachtende Worte und Gesten. So war Papst Franziskus. Ein Papst für soziale Gerechtigkeit."
"Nah den Menschen" sei Franziskus gewesen, "er schaute nie weg, er schaute hin. Und mit ihm die Welt", führte Van der Bellen weiter aus. "Denn immer wieder richtete er einen Scheinwerfer überall dort hin, wo er das Wohl der Menschen gefährdet sah. Etwa durch Krieg, Diktatur oder Klimaveränderung." Für Millionen Menschen sei er so zu einer Inspiration und einem "Wegweiser der Hoffnung" geworden. Er werde sich auch stets an seine Begegnung mit ihm im Vatikan erinnern, so Van der Bellen weiter. Dabei habe er Franziskus als interessierten und aufmerksamen Zuhörer erlebt. "Für mich wird der Name Franziskus immer für Nähe und Menschlichkeit stehen", so der Bundespräsident abschließend.
Auch Kanzler würdigt verstorbenen Papst
Auch Kanzler Christian Stocker (ÖVP) zeigte sich tief betroffen. Für ihn werde "der unermüdliche Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Toleranz" des Papstes unvergessen bleiben, meinte er in einer Aussendung. "Sein Wirken als Verbinder zwischen Nationen, Religionen und Kulturen hat unzählige Menschen inspiriert. Papst Franziskus' Glaube, seine Demut und sein Dienst an den Schwächsten der Gesellschaft werden als sein Vermächtnis weiterleben."
Plakolm: Maßstäbe für Menschlichkeit gesetzt
Die für Religionsfragen zuständige Kanzleramtsministerin Kultusministerin Claudia Plakolm (ÖVP) würdigte den verstorbenen Papst Franziskus als "Brückenbauer zwischen Religionen und Kulturen und eine kräftige Stimme für den Frieden auf Erden". Das zwölfjährige Pontifikat von Franziskus sei geprägt gewesen vom Blick auf die Schwachen und dem Engagement für die Schöpfung, erklärte Plakolm am Ostermontag gegenüber der Nachrichtenagentur Kathpress. "Mit seinen Enzykliken Laudato si' und Fratelli tutti hat er Maßstäbe gesetzt für eine Kirche, die Verantwortung übernimmt und für eine Welt, die Menschlichkeit und Zusammenhalt braucht."
Der verstorbene Papst habe durch Bescheidenheit, Einsatz für Gerechtigkeit und seinen offenen Dialog mit allen viele Menschen berührt, so Plakolm. "Er war ein Papst, der auf die Welt gehört hat und auf sie zugegangen ist." Ausdrücklich sprach die Kultusministerin allen Katholikinnen und Katholiken ihr tief empfundenes Beileid zum Tod des Papstes aus.
Parteien zollen Respekt
"Tief betroffen" äußerte sich FPÖ-Chef Herbert Kickl in einer Aussendung. Die Welt verliert mit dem verstorbenen Papst nicht nur das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, sondern auch eine "herausragende moralische Instanz unserer Zeit". "Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, seine klaren Worte gegen Ausgrenzung, Armut und Umweltzerstörung sowie sein stetiger Appell zu Frieden und Dialog haben weltweit Wirkung gezeigt."
Mit Franziskus verliere die Welt "einen Brückenbauer, der dafür bekannt war, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen", betonte Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) auf X. "Er stritt für Reformen und Erneuerung und wurde nie müde, Haltung zu zeigen und Ungerechtigkeiten anzusprechen. Seine starke Stimme für Gerechtigkeit, Kinder- und Menschenrechte und ein solidarisches Miteinander hat vielen Menschen Kraft gegeben."
Noch am Ostersonntag habe der Papst zur Freude von vielen den Ostersegen gespendet, erinnerte Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) in einer Nachricht in den Sozialen Netzwerken: "Heute die traurige Nachricht seines Todes. Franziskus hatte sich der Reform der Kirche verschrieben und dem Frieden."
Grünen-Bundessprecher Werner Kogler betonte in einer Aussendung, dass die Welt mit dem Tod von Franziskus "eine große geistliche und ethische Instanz" verliere. Sein Wirken als "Papst vom anderen Ende der Welt" sei von tiefer Menschlichkeit, eindringlichem Engagement für sozialen Zusammenhalt und Gerechtigkeit geprägt gewesen, so Kogler in einer Aussendung. Unmissverständlich sei auch sein Bekenntnis und Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz gewesen.
Landeshauptleute: "Licht" und "Wegweiser"
Auch zahlreiche Landeshauptleute äußerten sich betroffen über den Tod von Franziskus. "Er war weltweit ein Licht für die Christen und auch andere Glaubensgemeinschaften", meinte etwa der Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer (ÖVP), derzeit auch Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz, in einer Aussendung. "Seine Reformen, seine Toleranz und seine Menschlichkeit werden mir in besonderer Erinnerung bleiben. Er war kurz gesagt ein ganz besonderes Kirchenoberhaupt."
Als einen "wichtigen Wegweiser in herausfordernder Zeit" bezeichnete Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner den verstorbenen Papst bezeichnet. "Die Welt verliert einen außergewöhnlichen Menschen, der durch seine Bescheidenheit, Menschlichkeit und seinen unermüdlichen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit ein leuchtendes Beispiel war", wird Mikl-Leitner in einer Aussendung zitiert. Sie erinnerte u.a. an ihre Audienz bei Franziskus im Jahr 2020, als sie mit einer niederösterreichischen Delegation rund um Bischof Alois Schwarz in Rom war. Auch Mikl-Leitner betonte die Qualität des Papstes als Brückenbauer zwischen Kulturen und Religionen. "Sein Wirken wird weit über seine Zeit hinaus nachhallen."