Lackner: "Eine Stimme für den Frieden" - Bischof Scheuer: "Papst war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung" - Grünwidl dankbar für Wirken des Papstes - Krautwaschl: Verkörperte Kirche für alle - Glettler: "Geschenk für unsere verwundete Welt" - Zsifkovics: "Franziskus hat die Menschen wirklich geliebt" -Marketz: Papst hat Weltpolitik mitgeprägt - Elbs: Schärfte Blick auf Ränder - Schwarz: "Gesten der Barmherzigkeit haben die Welt berührt" - Freistetter: Abschied von einem "großen Menschen"
Salzburg/Linz/Wien/Graz/Innsbruck/Eisenstadt/Klagenfurt/Feldkirch/St. Pölten, 21.04.2025 (KAP) Österreichs Bischöfe trauern um Papst Franziskus, der am Ostermontagmorgen im Vatikan verstorben ist. In einer ersten Stellungnahme zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, zutiefst betroffen und kündigte gegenüber Kathpress an, dass als Zeichen der Trauer am Ostermontag um 17 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken für 10 Minuten läuten werden. Ebenso werden Kirchen und kirchliche Gebäude schwarz beflaggt. Wie der Salzburger Erzbischof weiter ausführte, werden in den Pfarren und Diözesen rund um das österreichweite Glockenläuten Trauermessen gefeiert oder Gebete und Andachten stattfinden.
Im Wiener Stephansdom wird am Ostermontag um 18 Uhr ein kleines Requiem für den verstorbenen Papst gefeiert, dem Kardinal Christoph Schönborn vorstehen wird. Der Trauergottesdienst wird live auf "radio klassik Stephansdom" übertragen
Lackner: "Eine Stimme für den Frieden"
Tief betroffen vom Tod des Papstes hat Erzbischof Lackner die vielfältigen Verdienstes von Franziskus gewürdigt: "Papst Franziskus zeigte uns die Kirche, die sich den Armen zuwendet, den Benachteiligten, den Unterdrückten; die all jenen nachgeht, die ihr fern sind. Er war eine Stimme für den Frieden in einer Welt des Krieges, er weinte öffentlich um das Leid der Unschuldigen." Franziskus habe überrascht mit seinem Auftreten bei seiner Wahl, "er überraschte uns mit seinen Impulsen, mit der Synodalität, die wir als sein Vermächtnis weiter leben wollen". Zuletzt habe er nochmals überrascht, "als er noch einmal alle Kräfte sammelte, um nach schwerster Erkrankung zur Feier der Auferstehung bei den Menschen sein zu können".
Die ganze Welt konnte erleben, wie der Papst die Welt mit letzter Kraft segnete - kaum noch fähig zur Bewegung und doch bewegend. Lackner: "Dies war kein Minimum an Geste und Segen, es war angesichts seines so nahen Todes vielmehr größte Leistung. Es war Ausdruck dessen, was diesem Papst so wichtig war: Sich allen Menschen zuzuwenden und dabei nicht die eigene Schwäche zu überspielen oder zu verleugnen."
Franziskus ging dem Herrn entgegen, "nun hat er das Ziel erreicht", so Lackner: "Beten wir für unseren Heiligen Vater, beten wir für Papst Franziskus, beten wir für Padre Jorge Mario Bergoglio, wie er uns immer wieder aufgerufen hat, es für ihn zu tun. Er möge uns Fürbitter sein beim barmherzigen Vater, den er mit seinem Leben und mit ganzer Kraft bis zum Ende bezeugt hat. Requiescat in pace!"
Scheuer: "Papst war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung"
Tief betroffen vom Tod von Papst Franziskus hat sich der Linzer Bischof Manfred Scheuer gezeigt. In einer ersten Stellungnahme hielt der stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz wörtlich fest: "Ich bin dankbar für das Wirken von Papst Franziskus. Er hat in den letzten Jahren die Kirche in die Spur des Evangeliums gebracht, gerade auch von seinem Namenspatron, dem heiligen Franziskus, her."
Franziskus habe Selbstbezogenheit und Narzissmus in der Kirche aufgebrochen und er habe dazu ermutigt, an die Grenzen zu gehen, "an die Grenzen des Denkens, aber auch der Existenz". Und er habe gerade auch durch die Synoden, die ein langer Prozess waren und auch sind - zum einen durch die Familiensynode und auch durch die Synode über die Synodalität -, die Kirche auf einen Weg gebracht, "der nicht mehr umkehrbar ist", zeigte sich der Bischof überzeugt: "Dabei war immer deutlich, dass es ihm zum einen ganz stark um das Hören geht, aber auch um die Unterscheidung der Geister. Hören auf das Wort Gottes und hören auf die anderen, auch auf die Fremden. Es gilt die Prophetie gerade der Armen für ihn."
Was weniger rezipiert wurde, bedauerte Scheuer, war das erste Rundschreiben des Papstes über die Freude des Evangeliums, Evangelii Gaudium, das die Freude über die Beziehung und Freundschaft mit Jesus Christus zum Mittelpunkt hat und somit die Basis der Kirche bildet.
Persönlich sei er dem Papst bei zwei Ad-limina-Besuchen begegnet und kurz auch bei mehreren Audienzen. Scheuer: "Er war ein hellwacher Gesprächspartner, einer, der die ignatianische Unterscheidung der Geister im persönlichen, aber auch im kirchlichen Leben praktiziert hat. Und er hat bei jeder Begegnung gesagt, da kann ich mich noch gut erinnern: Beten wir füreinander! Das war ihm ganz wichtig."
Er sei überzeugt, dass der Papst "jetzt gerade zu Ostern in die Auferstehung hineingestorben ist. Und er war und ist ein österlicher Zeuge der Auferstehung. Ich bitte, für den verstorbenen Papst in den Gottesdiensten in der Diözese zu beten", so Bischof Scheuer.
Grünwidl dankbar für Wirken des Papstes
Tief betroffen vom Tod des Papstes und zugleich sehr dankbar für sein Wirken hat sich am Montag auch der Apostolische Administrator der Erzdiözese Wien, Josef Grünwidl, gezeigt: "Ich bin überzeugt, dass dieser Papst viele österliche Spuren in unserer Kirche hinterlässt. Er hat uns gezeigt, wie man das Evangelium lebt: Dass man auf der Seite der Armen steht, dass man selbst auch versucht, einfach arm zu leben."
Viele Zeichen habe der Papst auch als Brückenbauer zu anderen Religionen gesetzt. Die weltweite Gemeinschaft der Kirche habe Franziskus zudem immer mehr in den Blick gerückt, auch weg von einer Europa-zentrierten Kirche. Und zuletzt habe er auch mit dem Geschenk der Synodalität Weichen gestellt, auch für seinen Nachfolger, so Grünwidl: "Einen großen Dank an Papst Franziskus! Gehen wir in dieser Spur, die er uns vorgezeigt hat, gemeinsam weiter!"
Krautwaschl: Verkörperte Kirche für alle
Von einem "berührenden" Zeichen des Todes am Ostermontag sprach der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl. "Ich bin sehr traurig, denn ich fühle mich Papst Franziskus sehr verbunden. Er hat mich zum Bischof ernannt, mehrmals bin ich mit ihm zusammengetroffen", erklärte er in seinem Nachruf. Der aus Argentinien stammende Pontifex sei für eine Kirche gestanden, "in der für alle Platz ist; ohne Einschränkungen". Ein großes Vorbild sei Franziskus auch durch seine "innige Beziehung zu Gott, sein Eintreten für die Ärmsten und die Schöpfung" gewesen.
Glettler: "Geschenk für unsere verwundete Welt"
Mit tiefer Trauer habe ihn die Nachricht vom Heimgang von Papst Franziskus erfüllt, so der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in einer ersten Stellungnahme. "Franziskus war in seiner geistvollen und menschlichen Art ein Geschenk für die ganze Welt. Er war die Stimme derer, die an den Rand gedrängt sind - der Anwalt der Ärmsten, aber auch der Fragenden und Suchenden unserer Zeit. Weit über die Kirchengrenzen hinaus war er ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeuge von Gottes Barmherzigkeit, die niemanden ausschließt.
Er habe Papst Franziskus von Herzen geschätzt "und nicht zuletzt aufgrund seiner unkonventionellen und leidenschaftlichen Art, das höchste kirchliche Amt auszuüben, geliebt", so Bischof Glettler: "In allem hatte man den Eindruck, hier ist jemand mit größter Aufmerksamkeit im Stil und in der Haltung Jesu am Werk. In der Fülle seiner Äußerungen, Predigten und Statements kam eine schier unversiegbar sprudelnde Quelle von göttlicher Zuneigung und Ermutigung zum Vorschein."
Papst Franziskus habe die katholische Kirche zu einem internen und äußeren Kulturwandel verpflichtet - "weg von der Belehrung hin zu einer mitsorgenden und mitleidenden Kirche, weg von moralischer Überlegenheit hin zu einer Suche nach einem guten und würdigen Leben für alle". Der herausfordernde und zugleich so heilsame Prozess hin zu einer ehrlichen, synodalen Kirche sei sein Vermächtnis.
Glettler: "Papst Franziskus wird als großer Diener der Einheit für eine verwundete Welt in die Geschichte eingehen. Seine herzliche und authentische Art, den Dialog mit allen Menschen zu suchen und jenseits aller ethnischen, kulturellen und religiösen Barrieren einen gemeinsamen Weg zu gehen, bleibt uns und allen, die in Kirche und Gesellschaft Verantwortung tragen, als Auftrag und Verpflichtung."
Mit dem österlichen Segen habe sich der menschenliebende und mit prophetischem Charisma begabte Papst erst am Ostersonntag verabschiedet - "und hinterlässt uns die Gewissheit, dass der Auferstandene immer gegenwärtig sein wird", so der Bischof: "Das tröstet, auch wenn ich jetzt den Tränen nahe bin."
Zsifkovics: "Franziskus hat die Menschen wirklich geliebt"
Tief betroffen und traurig über den Tod von Papst Franziskus hat sich der Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics gezeigt. Als "Pilger der Hoffnung" sei Papst Franziskus am Ziel seiner Pilgerschaft angekommen. "Hoffe" sei der Titel seines letzten Buches, seiner Autobiografie gewesen. "Hoffe!" sei auch seine Bitte an die Menschen und sein bleibendes Testament, so Zsifkovics. Franziskus sei ein Papst gewesen, der die Menschen "wirklich geliebt" habe. Bei ihnen und nicht bei üppigen Gottesdiensten oder im vatikanischen Palast sei er zuhause gewesen, sondern "auf den Flüchtlingsinseln, an der Peripherie, in den Gefängnissen, bei den Missbrauchsopfern und bei den Geschundenen".
Papst Franziskus werde darum vielen fehlen, erklärte der Eisenstädter Bischof: der Kirche und den Kirchenfernen, den Glaubenden und Nichtglaubenden, den jungen Menschen und den Alten. "Er hat mit den jungen Menschen diskutiert, für die Alten und Großeltern einen Ehrentag geschaffen und mit den Kindern geplaudert". Die Kirche sei für ihn "ein Feldlazarett, ein Umschlagplatz des Lebens, vor allem an den Rändern und auf den Straßen des Lebens" gewesen. "Er hat den Inhaftierten die Füße gewaschen, ist immer zuerst auf die Behinderten, Armen und Kranken zugegangen, er hat den Obdachlosen in Rom menschliche Würde gegeben, er hat die Kardinäle mit Hilfslieferungen in die Kriegsgebiete geschickt."
Auch im ökumenischen Dialog und im interreligiösen Gespräch werde er als "mahnende Stimme in der großen Weltpolitik, als kritische Stimme der Gesellschaft und als ermutigende Stimme in unserer Kirche" vermisst werden. Als Nachfolger Petri habe der "Papst vom anderen Ende der Welt" als "guter Hirte" seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 viel bewegt und verändert.
Er sei ein "Prophet unserer Tage" gewesen, der die Wahrheit gesucht und gelebt und sich nicht entmutigen lassen habe. "Er hat seine Stimme nie zurückgehalten, auch wenn sie nicht immer und für alle eine bequeme war", so Zsifkovics. Widerspruch sei ihm daher nicht erspart geblieben. Er habe aber immer dazu ermutigt und vorgezeigt, "auch in der Kirche offen, ohne Maulkorb und angstfrei zu reden und zu diskutieren, auch wenn die Umsetzung für Neues nicht immer möglich war".
Marketz: Papst hat Weltpolitik mitgeprägt
Als "wachsamen Menschenfreund und großes Vorbild für Kirche und Gesellschaft" hat der Kärntner Bischof Josef Marketz den am heutigen Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. Franziskus sei ein "authentischer Verkünder des Glaubens sowie nie müde werdender Mahner für Frieden, Solidarität, Liebe und Barmherzigkeit" gewesen, dessen Wirken geprägt war "von einem sichtbaren Zeugnis von Einfachheit und hoffnungsvollem Optimismus". Mit seinen Enzykliken und vor allem auch seinen Reisen und Besuchen habe Franziskus, so Bischof Marketz, "weit über die Kirche hinaus gewirkt und die Weltpolitik wie überhaupt die Welt mitgeprägt".
"Die persönlichen Begegnungen mit Papst Franziskus, dessen Genügsamkeit und der unkomplizierte Umgang mit den Menschen, den ich auch selbst in Rom erleben durfte, haben mich sehr beeindruckt", so Bischof Marketz. Vor allem Franziskus´ umfassender Respekt vor der Schöpfung sowie dessen unermüdlicher Einsatz für eine lebendigere Kirche auch in unseren Breiten hätten, so der Kärntner Bischof, "auch sein Wirken nachhaltig geprägt". So bilde der Aufruf von Papst Franziskus "Mach den Raum deines Zeltes weit!" und somit die Ermutigung, für alle Menschen Platz in der Kirche zu schaffen, auch den Schwerpunkt im synodalen Kirchenentwicklungsprozess der Diözese Gurk.
Franziskus habe, so Bischof Marketz, "ab dem ersten Moment als Papst Demut, Bescheidenheit und eine herausragende spirituelle Kraft ausgestrahlt". Sein Name sei Programm gewesen, "denn Franziskus hat gewusst, was es bedeutet, auf der Seite der Armen und mit den Armen zu leben". Papst Franziskus habe wiederholt daran erinnert, dass Jesus an den Peripherien zu finden sei und darum die Kirche an die Ränder gehen müsse. Immer wieder habe Franziskus auch die Bischöfe "in beeindruckender Weise ermutigt, die Menschen als Hirten zu begleiten, die sozialen Lebenssituationen der Menschen vorurteilsfrei und aufmerksam wahrzunehmen und mit diesen Lebenssituationen wohlwollend und nicht verurteilend umzugehen".
Papst Franziskus habe darüber hinaus stets auch mit voller Leidenschaft versucht, die Menschen davon zu überzeugen, dass durch jeden Menschen der Heilige Geist spreche. Er sei, so Bischof Marketz, "sehr dankbar für die vielen Impulse, die Papst Franziskus in seiner Amtszeit gesetzt hat".
Elbs: Schärfte Blick auf Ränder
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs würdigte Papst Franziskus als "großen Mann der Kirche und des Glaubens", der mit seinem Stil vieles verändert habe: "Er hat den Blick auf die Ränder geschärft, die Ortskirchen gestärkt und die Gewissheit vertieft, dass die Kirche lebendig ist, wo Menschen Liebe und Freude den Glauben an Jesus leben." Dafür sei bereits seine erste Reaktion nach der Wahl im Jahr 2013 gestanden, als er auf der Loggia des Petersdoms die Menschen mit einem schlichten "Buonasera" begrüßt habe. Franziskus habe damit "die Herzen vieler erobert", so Elbs.
Besonders auf den Einsatz für Benachteiligte wies der Feldkircher Bischof, der von Franziskus ernannt worden war und der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Caritas zuständig ist, hin: "Von Beginn an hat er die Kirche aufgerufen hinauszugehen: zu den Armen, den Ausgegrenzten, den Verwundeten dieser Welt. Er hat uns gelehrt, dass gelebter Glaube nicht in schönen Worten besteht, sondern im Dienst an den Menschen." Franziskus' Vision der Synodalität sei der Überzeugung entsprungen, "dass die Kirche gemeinsam auf dem Weg ist, im Hören auf den Geist Gottes und auf die Stimmen der Menschen".
Schwarz: "Gesten der Barmherzigkeit haben die Welt berührt"
Der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz drückte in einem Schreiben seine tiefe Dankbarkeit für Papst Franziskus aus. Er sei ihm wie ein Vater gewesen, "der das Evangelium mit Liebe, Demut und prophetischer Klarheit verkündete". Sein Herz habe für die Armen geschlagen und für jene Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Er habe sich für eine Kirche engagiert, "die hinausgeht, heilt und dient". Seine klaren und kraftvollen Worte würden in Erinnerung bleiben, betonte Schwarz. Und: "Seine Gesten der Nähe und der Barmherzigkeit haben die Welt berührt."
Franziskus habe stets mit festem Glauben und in unermüdlicher Hingabe durch sein Gebet auf den Herrn vertraut - auch in schwierigen Zeiten. Seine Enzykliken, sein unermüdlicher Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit, die Bewahrung der Schöpfung und seine pastorale Zuwendung zu allen Menschen seien Zeugnisse seines großen Herzens, erklärte Schwarz. Er danke Gott, "dass er uns diesen Papst geschenkt hat". Er möge Franziskus, der ihm mit ganzer Hingabe diente, bei sich aufnehmen und "die Kirche, die er so sehr geliebt und mit Klarheit geleitet hat, diesen seinen Weg weitergehen" lassen.
Freistetter: Abschied von einem "großen Menschen"
Als Nachfolger des Apostels Petrus habe Papst Franziskus die Kirche in einer bewegten Zeit geführt und immer wieder die Liebe Gottes in den Mittelpunkt gestellt: Das betonte Militärbischof Werner Freistetter zum Tod des römischen Pontifex. Mit großer Trauer, "aber auch mit Hoffnung auf die Auferstehung, nehmen wir Abschied von Papst Franziskus", so der Bischof in einer Erklärung am Montag.
Freistetter: "Papst Franziskus war ein Mann des Gebets, der Demut und der Nähe zu den Menschen. Seine Worte und Taten zeigten, wie wichtig Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und die Sorge um die Schwachen sind. Er hat uns daran erinnert, wie wertvoll die Schöpfung ist, und wie wichtig es ist, sie zu bewahren." Der Einsatz des Papstes für Frieden und Dialog habe weltweit Zeichen gesetzt. "Er hat Brücken gebaut, wo Mauern standen, und die Türen der Kirche weit geöffnet. Franziskus war ein Hirte, der den Menschen nahe war und den Glauben mit Freude gelebt hat."
Der Militärbischof erinnerte an einen "großen Menschen": "Papst Franziskus besaß eine außergewöhnliche Ausstrahlung, die Menschen zutiefst berührt hat. In meinen persönlichen Begegnungen mit ihm habe ich immer wieder gespürt, wie sehr sein Charisma von einer tiefen Menschlichkeit und einer gelebten Spiritualität getragen wurde." Seine Nähe zu den Menschen, geprägt durch seine Erfahrungen in Lateinamerika, hätten sich in seinem tiefen Engagement gegen Armut und für Gerechtigkeit und Frieden widergespiegelt.
Besonders habe er dies, so Freistetter, beim Adlimina-Besuch im Dezember 2022 gemerkt, der von einer familiären Vertrautheit und Herzlichkeit geprägt war. Doch auch noch Anfang Februar 2025 beim "Jubiläum der Streitkräfte" habe Papst Franziskus eine "tiefgehende Botschaft über Mitgefühl, Engagement und Verantwortung" in Bezug auf die Militärseelsorge gepredigt.
Mit dem synodalen Prozess habe Papst Franziskus nicht nur eine Idee ins Leben gerufen, sondern einen entscheidenden Impuls gesetzt. Er hätte etwas angestoßen, "das nicht nur Menschen zusammenbringt, sondern zu einer echten Veränderung im Denken und Handeln führen kann", so Freistetter: "Papst Franziskus ging es nicht nur um ein Gespräch oder einen Austausch, sondern um eine neue Kultur des Miteinanders, die von Respekt, Offenheit und gegenseitigem Verständnis geprägt ist."
Freitag: Welt um großen Friedensstifter ärmer
Tief betroffen vom Tod des Papstes hat sich auch der erst vor kurzem von Papst Franziskus ernannte Weihbischof Johannes Freitag der Diözese Graz-Seckau gezeigt. "Es bewegt mich, dass mit dem Tod von Papst Franziskus die Welt um einen großen Stifter des Friedens ärmer geworden ist, aber auch um einen großen Fürsprecher bei Gott reicher", so Freitag.
Papst Franziskus sei am Ostermorgen "dem Auferstandenen begegnet" und das sei für ihn "ein geheimnisvolles Zeichen des Glaubens". Eine Zeit vor Papst Franziskus werde es nicht mehr geben. Er bleibe für die Kirche und allen Menschen guten Willens "ein Maßstab der Liebe zu Gott und den Menschen". Freitag erkenne es nun als persönlichen Auftrag, dessen "liebevolles Lebenswerk" nach eigenen Möglichkeiten fortzusetzen.
Kardinal Schönborn hebt in ORF-Interview die zentrale Botschaft des verstorbenen Papstes von Inklusion und Menschenwürde hervor - Evangelischer Bischof Chalupka: Papst lebte "Ökumene der Tat und Gesten"