Das lateinische Lehnwort beschreibt die Zeit des "leeren Stuhls" - des Papstthrons - Fast alle Leiter von Kurienbehörden verlieren mit dem Eintritt der Sedisvakanz ihre Ämter
Vatikanstadt, 21.04.2025 (KAP) Mit dem Tod oder Amtsverzicht eines Papstes beginnt die sogenannte Sedisvakanz (lat. die Zeit des "leeren Stuhls"). Sie dauert bis zur Wahl eines Nachfolgers. Der Papst ist nach katholischem Verständnis Nachfolger des Apostels Petrus und hat dessen "Stuhl" inne.
Die Verantwortung für die katholische Kirche geht während der Sedisvakanz auf das Kardinalskollegium über. In der "Leitung der Gesamtkirche" darf allerdings in dieser Zeit laut dem Kirchenrecht "nichts geändert werden". Entscheidungen, die einem Papst vorbehalten sind, dürfen nicht getroffen werden. Nur die reguläre Verwaltung muss gewährleistet sein.
Fast alle Leiter von Kurienbehörden, auch der Kardinalstaatssekretär als "zweiter Mann" nach dem Papst, verlieren mit dem Eintritt der Sedisvakanz ihre Ämter. Ihre Leitungsfunktion behalten nur der Camerlengo (Kämmerer) der katholischen Kirche, Kardinal Kevin Farrell (77), der für das Buß- und Ablasswesen zuständige Großpönitentiar, Kardinal Angelo De Donatis (71), der Kardinalvikar für die Diözese Rom, Baldassare Reina (54), sowie der Generalvikar für den Vatikanstaat und Erzpriester des Petersdoms, Kardinal Mauro Gambetti (59). Um den Arbeitsbetrieb aufrecht zu erhalten, bleibt in den vatikanischen Behörden jeweils der Sekretär, also die jeweilige Nummer zwei in der Hierarchie, samt seinem Arbeitsstab im Amt.
Während der Sedisvakanz tritt das Kardinalskollegium täglich zu sogenannten Generalkongregationen zusammen. In diesen Sitzungen werden etwa die Formalitäten zur Beisetzung eines Papstes und zur Einberufung des Konklaves sowie dringliche Angelegenheiten der Weltkirche besprochen.
Nur wenige Verantwortungsträger bleiben im Amt - Camerlengo (Kämmerer) der katholischen Kirche und Dekan des Kardinalskollegiums zunächst die wichtigsten Personen - Kardinalskollegium übernimmt bis zur Wahl eines neuen Papstes die Verwaltung des Staates Vatikanstadt
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