Deutsche Bischofskonferenz würdigt Franziskus als mutigen Erneuerer
21.04.202512:19
Deutschland/Papst/Kirche/Religion
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing: "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen"
Bonn , 21.04.2025 (KAP/KNA) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat den gestorbenen Papst Franziskus als "mutigen Erneuerer des kirchlichen Auftrags" gewürdigt. "Der von ihm angestoßene Weg einer synodalen Kirche ist und bleibt mit den beiden Generalversammlungen der Weltsynode 2023 und 2024 unumkehrbar", teilte der Limburger Bischof am Ostermontag mit. "In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen."
Franziskus habe neue Wege des Miteinanders eröffnet, betonte Bätzing. "In der Stunde der Trauer und des Abschieds sind wir dankbar für einen Papst, der uns einen lebendigen Glauben vorgelebt und ein neues Bewusstsein für Barmherzigkeit - auch in der Kirche - vermittelt hat. Papst Franziskus hat als Brückenbauer Menschen zusammengeführt. Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer."
Von den deutschen Kardinälen meldete sich zuerst Rainer Maria Woelki und würdigte Papst Franziskus als "unermüdlichen Anwalt der Schwachen und der an den Rand Gedrängten". Er erinnerte zudem an das Papstschreiben "Laudato si" (2015) zu Umwelt- und Sozialthemen, in dem Franziskus zu einer ökologischen Umkehr aufgerufen habe. Mit der Weltsynode von 2021 bis 2024 habe der Papst überdies eine neue Arbeitsweise des wertschätzenden Zuhörens in die Kirche eingeführt.
"Sein ständiges waches Mahnen zu sozialer Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung als unserem 'gemeinsamen Haus' wird uns ebenso fehlen wie seine Impulse zu einem synodalen Miteinander in der Kirche und dazu, das Evangelium allen Menschen zu verkünden", erklärte Woelki. Früh habe Franziskus mit seinen Besuchen auf Lampedusa und der griechischen Insel Lesbos Akzente gesetzt. Auch die Impulse im Einsatz für Arme, Obdachlose und Geflüchtete sowie für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Schöpfungsverantwortung hob er hervor.