Erzbischof Lackner dankt Priestern für ihren sakramentalen Dienst
16.04.202515:49
(zuletzt bearbeitet am 16.04.2025 um 17:19 Uhr)
Österreich/Kirche/Glaube/Priester/Lackner
Salzburger Erzbischof warnt in Chrisammesse vor "Ansätzen einer Unterschiedslosigkeit zwischen dem Dienst der Priester, jenem der Diakone und dem der haupt- und ehrenamtlichen Laien"
Salzburg, 16.04.2025 (KAP) Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat den Priestern seiner Diözese seinen aufrichtigen Dank für ihren sakramentalen Dienst ausgesprochen. Lackner feierte mit zahlreichen Priestern, Diakonen und vielen Gläubigen am Mittwochnachmittag im Salzburger Dom die Chrisammesse. Die Geistlichen erneuerten im Rahmen der Messe ihr Weiheversprechen. Der Erzbischof weihte die heiligen Öle, die das Jahr über bei Taufen, Firmungen, Priesterweihen und Krankensalbungen verwendet werden. Das Katechumenen-Öl dient zur Salbung der Taufbewerber, das Krankenöl zur Feier der Krankensalbung, der Chrisam für Taufe, Firmung, Priesterweihe, Altar- und Kirchenkonsekration.
In seiner Predigt warnte Erzbischof Lackner vor "Ansätzen einer Unterschiedslosigkeit zwischen dem Dienst der Priester, jenem der Diakone und dem der haupt- und ehrenamtlichen Laien". Dies sehe er als drohende Gefahr". Mit anderen Worten: "Die Säkularisierung des sakramentalen Amtes des Dienstes, das ist das priesterliche Amt, schreitet besorgniserregend voran." Das dürfe man aber nicht zulassen, "denn das Priestertum ist nicht Beruf, sondern Berufung und lebt in direkter Abhängigkeit von Gott." Das sakramentale Priestertum habe deshalb auch nichts mit Privilegien zu tun oder mir einem Alleindarstellerdasein. Lackner betonte den Auftrag zur gemeinsamen Arbeit mit allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern in den je verschiedenen Berufungen und Befugnissen.
Er wolle jedenfalls nicht missverstanden werden, so Lackner weiter: "Der Dienst am Evangelium unter den Menschen hat viele Facetten, kennt verschiedene Ebenen des Wirkens mit je verschiedenen Zuständigkeiten und Erstverantwortungen in der Pastoral."
Der Erzbischof zitierte aus einem aktuell von ihm verfassten Text zur Rolle von hauptamtlich gesendeten Seelsorgenden in der Liturgie: "Der Dienstcharakter der liturgischen Dienste ist von zentraler Bedeutung. Jeder Anschein der Konkurrenz um liturgische Dienste ist zu vermeiden. Für das Miteinander sollen der synodale Stil und das Bild der kommunizierenden Gefäße leitend sein." Für alle gemeinsam stelle sich die Herausforderung der Glaubensvermittlung in eine zunehmend säkulare Gesellschaft hinein.
160 Ministrantinnen und Ministranten mit dabei
An der Chrisammesse im Salzburger Dom nahmen auch an die 160 Ministrantinnen und Ministranten aus der gesamten Erzdiözese Salzburg teil. Bereits vor der Liturgie versammelte sich die große Gruppe der Ministrantinnen und Ministranten zur Begegnung mit dem Erzbischof im Bischofshaus. Von dort aus zog man gemeinsam feierlich in den Dom ein. Der Erzbischof würdigte den Einsatz der jungen Menschen als "treuen Dienst am Altar" und dankte für ihre jährliche Mitfeier dieser besonderen Messe. Mit Blick auf seine eigenen Lebensstationen - Lackner war u. a. Elektriker und Staplerfahrer gewesen, bevor er den geistlichen Weg beschritt - rief er die jungen Menschen auf, Gott im Leben eine Chance zu geben.
Vor der Chrisammesse fand auch heuer wieder der Priestertag statt, bei dem in diesem Jahr zwei Vorträge im Mittelpunkt standen: P. Gottfried Egger referierte über "Leben und Martyrium des Tiroler Franziskaners Engelbert Kolland", während Ignaz Steinwender sich der "Verehrung des Heiligen Engelbert Kolland heute" widmete. Der Franziskanerpater und Märtyrer Engelbert Kolland war im vergangenen Jahr von Papst Franziskus heiliggesprochen worden.
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