Bischof Marketz: Kirche braucht viele unterschiedliche Dienste
16.04.202511:42
Österreich/Kirche/Chrisammesse/Marketz
Kärntner Bischof feierte mit zahlreichen Geistlichen und rund 150 Ministrantinnen und Ministranten Ölweihegottesdienst im Klagenfurter Dom
Klagenfurt, 16.04.2025 (KAP) Die Kirche braucht viele unterschiedliche Dienste, die alle dem Aufbau der Kirche dienen würden. Das hat der Kärntner Bischof Josef Marketz am Mittwoch beim Ölweihegottesdienst im Klagenfurter Dom betont. Zugleich hob er den besonderen Dienst von Bischöfen, Priestern und Diakonen hervor und bezeichnete sie als " Zeichen, Werkzeuge und Repräsentanten Christi". Wo immer sie Gottes Wort verkünden, Sakramente spenden und den Menschen in Liebe dienen und sie begleiten, sei Christus selbst gegenwärtig.
Beim Gottesdienst weihte der Bischof insgesamt 24 Liter Chrisam-, Katechumen- und Krankenöl für die Spendung des Tauf- und Firmsakramentes, der Priesterweihe, für die Salbung von Taufbewerbern bei der Erwachsenentaufe, für die Krankensalbung sowie für die Weihe von Altären und Kirchen. Mit dem Bischof feierten das Gurker Domkapitel, zahlreiche Priester, Diakone und Priesterseminaristen den Gottesdienst. Weiters waren auch rund 150 Ministrantinnen und Ministranten im Rahmen der dritten Ministranten-Wallfahrt der Diözese Gurk mit dabei.
Priester würden heute "oft Gefahr laufen, sich über Funktionen, Verpflichtungen und Aufgaben zu definieren und sich voneinander, manchmal auch von Laien, abgrenzen zu wollen", so Bischof Marketz in seiner Predigt. Dies entspreche nicht der Lehre vom gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen bzw. aller Getauften, wie es das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) beschreibe und auf das Papst Franziskus immer wieder aufs Neue verweise. Es gelte daher, mehr nach dem Wesen der Priesterweihe zu fragen, als nach sich ändernden Funktionen.
"Es geht nicht in erster Linie darum, wer was darf, sondern darum, was wir sind, und das ist untilgbar, weil von Gott selbst gewährt", so der Bischof wörtlich: "Durch die Taufe verbindet sich Christus mit jeder Christin, jedem Christen. Durch die sakramentale Weihe verbindet sich Christus in einzigartiger Weise mit Bischof, Priester und Diakon und befähigt diese dadurch, in seinem Namen zu sprechen und zu handeln."
"Es geht um Christus"
Die Kirche brauche aber gleichzeitig viele unterschiedliche Dienste, die alle dem Aufbau der Kirche dienen würden. In diesem Zusammenhang dankte der Kärntner Bischof allen, die sich z. B. als beauftragte Pastoralassistentinnen und -assistenten, Ständige Lektorinnen und Lektoren, Akolythinnen und Akolythen, Ministrantinnen und Ministranten oder in anderen neu entstehenden Diensten und Ämtern in den Dienst der Kirche stellen würden.
"Alle diese Dienste können sich ständig von den Aufgaben her ändern. Auch unser Kirchenentwicklungsprozess versucht, Aufgaben neu zu ordnen - aber das Wesen bleibt gleich. Es geht nicht um Funktionen, Aufgaben und schon gar nicht um Orte. Es geht um Christus, der sich uns auf besondere Weise eingeprägt hat", betonte Marketz.
In der heutigen Chrisammesse werde in besonderer Weise der Dienst des Priesters und des Diakons in den Blick genommen, "der schön und wertvoll, zugleich aber auch anspruchsvoll und herausfordernd ist". Der Ölweihegottesdienst sei gleichsam ein zweifaches Fest: "Zum einen werden die heiligen Öle geweiht. Zum anderen ist es ein Fest der Priester und Diakone, die auf ihre eigene Weihe zurückdenken und mit denen wir heute darum beten, dass sie diesen Dienst weiterhin in Demut und großer Liebe bejahen und leben", so der Kärntner Bischof.
Nach der Chrisammesse waren die Priester und Diakone wieder zur Recollectio, einer geistlichen Zusammenkunft im Klagenfurter Slomsek-Heim, geladen. Gleichzeitig wurde für die Ministrantinnen und Ministranten im Diözesanhaus und dessen Garten ein vielfältiges Programm mit Workshops und Spielen angeboten.