Im Vorjahr 106.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet - In Österreich nach wie vor keine offizielle anonyme Statistik zu Abtreibungen
Berlin, 03.04.2025 (KAP/KNA) In Deutschland sind im vergangenen Jahr 106.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet worden. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, hat sich die Zahl im Vergleich zu 2023 kaum verändert. Sie lag damit weiterhin über dem Niveau der Jahre 2014 bis 2020, als sie stets zwischen rund 99.000 und 101.000 gelegen hatte. Zu den Ursachen für die Entwicklung ließen die Daten keine Rückschlüsse zu, hieß es. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe vor.
69 Prozent der Frauen, die 2024 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahre alt, 20 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Neun Prozent waren älter als 40, drei Prozent jünger als 18 Jahre. 43 Prozent der Frauen hatten vor dem Eingriff noch kein Kind zur Welt gebracht.
Fast alle gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche (96 Prozent) wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in den übrigen vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Etwa die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche (46 Prozent) wurde mit der Absaugmethode vorgenommen, bei 41 Prozent wurde das Mittel Mifegyne verwendet. Die Eingriffe erfolgten den Angaben zufolge überwiegend ambulant.
In Österreich wird anders als in Deutschland die Zahl der Abtreibungen nicht erfasst. Wiederholte Forderungen nach einer offiziellen anonymen Statistik zu Schwangerschaftsabbrüchen sowie zu anonymer Motivforschung verliefen bislang stets im Sande.