Armenischer Bischof Petrosyan ruft bei ökumenischem Gebetsabend in Michaelerkirche zu mehr internationaler Hilfe für bedrängte Glaubensgeschwister auf - "Ökumene des Blutes" verbindet alle Christinnen und Christen
Wien, 21.11.2024 (KAP) In der Wiener Michaelerkirche haben am Mittwochabend Christinnen und Christen aus verschiedenen Kirchen gemeinsam für ihre verfolgten Glaubensgeschwister in aller Welt gebetet. An dem ökumenischen Gebetsgottesdienst nahmen u.a. der armenisch-apostolische Bischof und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Tiran Petrosyan, der Wiener Weihbischof Franz Scharl und der anglikanische Kanonikus Patrick Curran teil. Zum Gebet hatte das Hilfswerk "Kirche in Not" geladen. Es fand im Rahmen des "Red Wednesday" statt.
Bischof Petrosyan rief in seiner Ansprache zur internationalen Solidarität mit allen bedrängten, verfolgten oder diskriminierten Christinnen und Christen auf. Er sprach von der "Ökumene des Blutes", die die Christen verbinde. Die Liebe zu Christus und die Liebe zum Nächsten gehörten untrennbar zusammen, so Petrosyan. Es brauche tatkräftige materielle Hilfe, genauso aber auch das Gebet füreinander. "Das Gebet ist ein mächtiges Instrument. Es kann Mauern niederreißen und die Herzen verändern", so der Bischof.
Petrosyan erinnerte auch an das Schicksal der armenischen Christen. Die Geschichte des armenischen Christentums sei von den Anfängen bis zur Gegenwart auch eine Geschichte der Verfolgung und des Martyriums.
Weihbischof Scharl zeigte sich in seinem kurzen Impuls erfreut darüber, dass die Initiative des "Red Wednesday" immer weitere Kreise zieht und auch er mahnte ein, die weltweit bedrängten Christen nicht zu vergessen. Mehr als 200 Millionen Christen würden in rund 50 Staaten verfolgt, bedroht oder diskriminiert.
Am ökumenischen Gottesdienst nahmen u.a. auch der griechisch-orthodoxe Erzpriester Ioannis Nikolitsis, der syrisch-orthodoxe Chorespiskopos Emanuel Aydin, der Vorsitzende des Rates der Freikirchen in Österreich, Pastor Franz Gollatz, und Hirte Walter Hessler von der Neuapostolischen Kirche teil. Gebet wurde nicht nur für die Christen, sondern für die Angehörigen aller Religionen, die wegen ihres Glaubens verfolgt werden; ebenso auch für die Verfolger, dass sie sich besinnen mögen.
"Kirche in Not"-Österreich-Präsident Michael Spallart rief in seinem Schlusswort ebenfalls zur Hilfe und zum Gebet auf. Jeder und jede könne etwas bewegen. "Unsere Hilfe macht einen Unterschied", so Spallart.
Um auf das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und die weltweit zunehmende Christenverfolgung aufmerksam zu machen, hat das Hilfswerk "Kirche in Not" den "Red Wednesday" ins Leben gerufen. Am Mittwochabend wurden weltweit hunderte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude von innen oder außen rot angestrahlt. In Österreich nahmen heuer rund 230 Kirchen, Klöster und weitere kirchliche Einrichtungen teil. Rot beleuchtet werden in Österreich etwa die Dome in Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg und Wien. Auch das Bundeskanzleramt und die Präsidentschaftskanzlei in Wien setzten ein "rotes Zeichen" für den Schutz verfolgter religiöser Minderheiten.
Gottesdienst im Wiener Stephansdom am "Red Wednesday" - Mehr als 200 Millionen Christinnen und Christen weltweit aufgrund ihres Glaubens bzw. ihrer Religionszugehörigkeit verfolgt oder diskriminiert
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