Scharfes Hirtenwort der Bischöfe in Sudan und Südsudan
14.11.202514:48
Sudan/Südsudan/Kirche/Konflikte/Bürgerkrieg
Kirchenvertreter beklagen eskalierende Gewalt und humanitäre Lage
Rom/Malakal , 14.11.2025 (KAP) Die Bischöfe im Sudan und im Südsudan sind zutiefst bestürzt über die eskalierende Gewalt und die humanitäre Lage in beiden Ländern. In einem zum Abschluss ihrer gemeinsamen Vollversammlung in Malakal veröffentlichten scharfen Hirtenwort verurteilen sie das eklatante Versagen der politischen Führer, Frieden und Stabilität zu gewährleisten, meldete Vatican News am Freitag.
Die Erklärung der Bischöfe vom Donnerstagabend zeichnet ein besonders dramatisches Bild der Lage im Sudan. Dort verschlechtert sich die Krise rasant, mit aktuellen Berichten über Gräueltaten, Massentötungen und sexuelle Gewalt in der Region Darfur. Doch auch im Südsudan sei die Situation nicht besser: Experten warnen davor, dass der politische Übergang auseinanderzufallen drohe, was die Gefahr einer Rückkehr zum Krieg birgt. Als Gründe werden die Inhaftierung hochrangiger Beamter, das Aufkommen von Splittergruppen und intensivierte Militäroperationen genannt.
Die katholischen Bischöfe erklären, sie seien "zutiefst beunruhigt über die anhaltenden verheerenden Konflikte und die entehrten Friedensabkommen in beiden Nationen". Sie beklagen, dass Dialog "nicht länger als ein Vehikel für Harmonie, Heilung, Versöhnung und Einheit" angesehen werde.
In deutlicher Sprache werfen die Bischöfe den Politikern in beiden Ländern einen erschreckenden Mangel an Respekt vor der menschlichen Würde vor: "Die anhaltenden Machtkämpfe innerhalb unserer Regierungen und Oppositionsgruppen im Sudan und Südsudan entbehren des Respekts vor der menschlichen Würde; sie sind zutiefst schädlich und bösartig selbstsüchtig", heißt es in der Erklärung. Die reichen Ressourcen der Länder würden von Einzelpersonen für ihren Luxus veruntreut, während die einfache Bevölkerung in "bitterer Armut" leide.
Leo XIV. bei Sonntagsgebet auf Petersplatz: "Wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder und Angriffe auf unbewaffnete Zivilisten sowie die schwerwiegende Behinderung humanitärer Hilfe verursachen nicht hinnehmbares Leid"