Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz betont Erzbischof Coakley die Einheit der Bischöfe und äußert sich auch zu seinem Verhältnis zu Papst Leo XIV.
Washington, 13.11.2025 (KAP/KNA) Der neue Vorsitzende der katholischen US-Bischofskonferenz, Paul Coakley, hat den Eindruck einer zerstrittenen Bischofskonferenz zurückgewiesen. "Es gibt diese Erzählung, dass die amerikanischen Bischöfe gespalten und polarisiert seien - das entspricht nicht meiner Erfahrung", sagte er in einem ersten Interview nach seiner Wahl dem Portal "OSV News": "Ich denke, es gibt viel mehr gegenseitiges Verständnis, Unterstützung und echte Freundschaft unter uns."
Die US-Bischöfe seien, so Coakley weiter, "pastoraler und brüderlicher viel stärker geeint, als es in vielen Medien und in der Vorstellung vieler Menschen dargestellt wird".
Verantwortung für Migranten und die Nation
Mit Blick auf politische Themen wie Migration verwies der Erzbischof von Oklahoma auf die Verantwortung der Kirche für das Gemeinwohl: "Wir sorgen uns um unsere Brüder und Schwestern, um ihr Wohlergehen, darum, dass ihre Menschenwürde geachtet, geschützt und gefördert wird."
Gleichzeitig gebe es aber auch eine Verantwortung gegenüber dem eigenen Land, fügte er hinzu: "Daher haben wir als Nation die Verantwortung, unsere Grenzen zu schützen und den Zugang zu unserem Land auf legalem Wege zu ermöglichen. Eine Reform unserer Einwanderungspolitik wäre für alle Menschen in diesem Land äußerst hilfreich."
Verhältnis zu Papst Leo
Zum Verhältnis der katholischen Kirche in den USA zu Papst Leo XIV. sagte Coakley: "Ich möchte, dass er die gelebte Realität der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten versteht und auch unsere Liebe und Unterstützung für ihn und seine Vorgänger." Die US-Katholiken hätten Rom und das Papsttum in der Vergangenheit finanziell wie geistlich in hohem Maße unterstützt. Diese "Liebe zum Papsttum" wolle er auch Leo zeigen.
Der 70-Jährige war am Dienstag (Ortszeit) bei der Herbstvollversammlung der US-Bischöfe mit 128 zu 109 Stimmen gewählt worden. Sein Mitbewerber, Bischof Daniel Flores aus Brownsville, wurde anschließend zum Vizepräsidenten bestimmt.
Deutscher Theologe und US-Experte Dahlke erwartet aber, dass US-Bischofskonferenz auch unter Vorsitzendem Coakley die Migrationspolitik der Trump-Regierung weiter kritisch begleiten wird