Papst spricht Spitze des Opus Dei auf Statutenreform an
15.05.202508:33
Vatikan/Papst/Opus.Dei
Leo XIV. empfing den Prälaten des Opus Dei, Fernando Ortiz, und seinen Vikar Mariano Fazio - Neue Statuten seit fast drei Jahren in Arbeit
Vatikanstadt, 15.05.2025 (KAP) Papst Leo XIV. hat am Mittwoch die Leitungsspitze des Opus Dei empfangen. Dies teilte das vatikanische Presseamt anschließend mit. Teilnehmer waren demnach der Prälat des Opus Dei, Fernando Ortiz, und sein Vikar Mariano Fazio. In einer ebenfalls am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung des Opus Dei in spanischer Sprache hieß es, der Papst habe bei dem "kurzen Treffen seine Nähe und seine Zuneigung" zum Ausdruck gebracht. Unter anderem habe er nach dem Stand der Statuten der Prälatur gefragt. Er habe sich die Erklärungen zu diesem Thema "mit großem Interesse" angehört.
Die Statuten des Opus Dei sind nach einer Neueinstufung unter Papst Franziskus vom Juli 2022 in Arbeit und offenbar noch immer nicht fertig. Damals hatte der Papst die weltweit einmalige internationale Personalprälatur der vatikanischen Klerusbehörde unterstellt. Zudem hatte er festgelegt, dass ihr Leiter kein Bischof mehr sein soll. Das Opus Dei hatte seit 1982 eine rechtliche Sonderstellung in der katholischen Weltkirche; in Medien wurde es deshalb oft als eine Art katholische Geheimorganisation dargestellt.
Leos Vorgänger Franziskus hatte Prälat Ocariz zuletzt am 25. Juni 2024 in Audienz empfangen. Thema waren auch damals schon die anstehenden Änderungen der Stauten. In den bisherigen Stauten hat der Leiter des Opus Dei eine starke Stellung; er wird als "Vater" bezeichnet und untersteht direkt dem Papst.
Das Opus Dei ("Werk Gottes"), wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Der weibliche Zweig wurde 1930 ins Leben gerufen. Die Mitglieder des Opus Dei sind gehalten, die Gesellschaft durch ein konsequent christliches Leben zu prägen.
Das Opus Dei ist derzeit in 68 Ländern tätig. Von den aktuellen 94.450 Mitgliedern sind 98 Prozent Laien und zwei Prozent Priester. Es gibt unter den Mitgliedern mehr Frauen (60 Prozent) als Männer (40 Prozent). 74 Prozent der Mitglieder sind verheiratet, 26 Prozent leben zölibatär. Das Opus Dei unterhält mehrere Hochschulen, darunter die Päpstliche Universität Santa Croce in Rom.
Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die damals neue Rechtsform einer "Personalprälatur" mit gewissen Sonderrechten in der katholischen Kirche. Diese nahm Papst Franziskus durch eine Änderung im Kirchenrecht teilweise zurück.