Tennisstar Jannik Sinner von Papst Leo XIV. empfangen
14.05.202513:08
(zuletzt bearbeitet am 14.05.2025 um 14:01 Uhr)
Vatikan/Italien/Sport/Papst/Leute/Tennis
Treffen des Weltranglistenführers mit dem neugewählten Kirchenoberhaupt mit Tennis-Vorliebe
Vatikanstadt, 14.05.2025 (KAP) Papst Leo XIV. hat am Mittwochmorgen die Nummer eins im Welttennis, Jannik Sinner, getroffen. Dies berichteten mehrere italienischen Nachrichtenagenturen. Demnach war auch der Präsident der Italienischen Tennis-Vereinigung FITP, Angelo Binanghi, bei dem Treffen dabei. Sinner, der gerade nach einer dreimonatigen Dopingsperre beim Masters 1000-Turnier in Rom mit einem Sieg über den Argentinier Mariano Navone zurückgekehrt war, und Binanghi seien in Begleitung ihrer Familien gekommen, hieß es.
Unklar blieb zunächst, ob die überraschende Begegnung zwischen dem neuen Papst und dem Weltranglisten-Ersten aus Südtirol der Grund für die deutliche Verspätung war, mit der Leo XIV. am Mittwoch seine erste große Audienz begann. Zum Treffen mit mehreren Tausend Gläubigen und Geistlichen der katholischen Ostkirchen am Mittwoch kam der Papst rund eine Viertelstunde zu spät, machte aber keine Angaben über den Grund.
Verbandspräsident Binanghi hatte dem neuen Papst gleich nach dessen Wahl einen Brief geschrieben. Darin hatte er Leo XIV. zum derzeit in Rom stattfindenden Masters-Tennisturnier eingeladen.
Papst bekam Schläger geschenkt
Wenig später bestätigte der Vatikan das Treffen von Papst Leo XIV. mit Tennis-Profi Sinner. Die Leidenschaft des Papstes für Sport sei bekannt, sagte Vatikansprecher Bruni gegenüber Kathpress am Mittwochmittag. Sinner habe dem Papst einen Tennisschläger geschenkt und habe auch seinen eigenen sowie einen Tennisball bei sich gehabt. Auf seine Frage an den Pontifex, ob er spielen wolle, habe der Papst mit Blick auf den möblierten Saal lächelnd "Es ist besser nicht" geantwortet, berichtete Sinner im Anschluss. Bereits am Montag hatte Sinner erklärt: "Für uns Tennisspieler ist es gut zu wissen, dass der Papst unseren Sport mag."
Die Sportler und Ostkirchen-Vertreter waren am Mittwoch nicht die einzigen Gäste im Vatikan. Eine Woche nach seiner Wahl zum Papst empfing Leo XIV. zudem hohe Kirchenvertreter zu Gesprächen. So traf er den emeritierten Erzbischof von Boston, Kardinal Sean Patrick O'Malley. Der 80-Jährige leitet die Päpstliche Kinderschutzkommission seit ihrer Einrichtung durch Papst Franziskus im Jahr 2014. Wie lange sein Mandat noch läuft, ist unbekannt.
Darüber hinaus empfing Leo XIV. den Leiter seiner Ostkirchen-Behörde, Kardinal Claudio Gugerotti, sowie den Pro-Präfekten des Evangelisierungs-Dikasteriums, Erzbischof Rino Fisichella. Er ist für den Vatikan zudem für die Organisation des Heiligen Jahres verantwortlich. Auf der päpstlichen Besucherliste stand außerdem der Prälat der katholischen Organisation Opus Dei, Fernando Ocariz Brana.
Leidenschaft für Tennis
Kurz nach der Papstwahl gab es Medienberichte, wonach Leo XIV. schon immer eine große Leidenschaft für Tennis gehabt und eine besonders starke Rückhand habe. Auch wenn ihm seine Kirchenämter seit Jahren nicht viel Zeit dafür ließen, bezeichne er sich immer noch stolz als "Amateur-Tennisspieler", wurde er vom römischen "Il Messaggero" zitiert. Als neues Oberhaupt der katholischen Kirche werde er in Zukunft wohl noch seltener auf dem Tenniscourt zu sehen sein - obwohl es im Vatikan tatsächlich einen Tennisplatz gibt.
Erst am Montag hatte Leo XIV. im Rahmen einer Audienz für Journalisten angekündigt, er sei bereit, ein Benefiz-Tennismatch zu spielen - allerdings unter einer klaren Voraussetzung: "Ich bin einverstanden, bei einem Benefizspiel mitzuspielen, auch wenn ich nicht gut spiele - aber bringt mir nicht den Sinner", wie er anmerkte, freilich in scherzhaftem Ton.
In der Tenniswelt ist die sportliche Leidenschaft des Papstes bereits auf Resonanz gestoßen. Der Grieche Stefanos Tsitsipas, Nummer 19 der Weltrangliste, äußerte sich beim Turnier in Rom positiv zur Idee eines Trainings mit dem Papst: "Warum nicht? Ich habe das Gefühl, Persönlichkeiten wie er können den Menschen etwas lehren." Die US-Amerikanerin Coco Gauff, aktuelle Nummer drei der WTA-Weltrangliste, zeigte sich begeistert über die Wahl Prevosts. Sie äußerte zudem die Hoffnung, dass Papst Leo XIV. künftig auch einmal bei einem Damentennismatch zu Gast sein könnte.