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Traditionen rund um den Gedenktag (4. Dezember) der populären Heiligen und Patronin der Bergleute - "Barbarazweigerl" als Symbol für Hoffnung und Auferstehung
Wien, 21.11.2025 (KAP) Am 4. Dezember begeht die katholische Kirche das Fest der heiligen Barbara. Die Verehrung der Märtyrerin reicht weit zurück, obwohl über ihr historisches Leben kaum gesicherte Erkenntnisse vorliegen. Berühmt wurde sie durch eine Legende, die von Verfolgung, Standhaftigkeit im Glauben und einem blühenden Kirschzweig erzählt.
Über ihr historisches Leben ist wenig bekannt. Populär wurde die heilige Barbara durch eine Vielzahl überlieferter Erzählungen. Demnach lebte sie Ende des dritten Jahrhunderts als Tochter eines reichen heidnischen Griechen im Gebiet der heutigen Türkei. Ihr Vater soll sie aus Angst vor dem Christentum in einem Turm festgehalten haben. Heimlich ließ sie sich dennoch taufen. Diese Entscheidung führte letztlich zu ihrer Verurteilung. In manchen Überlieferungen ist es der Vater selbst, der das Todesurteil vollstreckt und dafür vom Blitz getroffen wird.
Im Mittelalter entwickelte sich Barbara zu einer der meistverehrten Heiligen. Sie gilt als Patronin der Bergleute, Artilleristen, Architekten, Glöckner und Köche sowie als Schutzheilige gegen Blitz, Feuer, Fieber und Pest. Besonders im Bergbau - etwa im Ruhrgebiet und in Polen aber auch in österreichischen Orten wie Eisenerz - ist die Barbarafeier lebendig geblieben. 2024 wurden die "Barbarafeiern und Bräuche der Bergleute" als mögliche Eintragung in die repräsentative Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes nominiert.
"Barbarazweigerl" und montanistisches Brauchtum
Am 4. Dezember erhalten Besucherinnen und Besucher des Linzer St.-Barbara-Friedhofs traditionell kostenlose "Barbarazweigerl" - Obst- oder Weidenzweige, die mit etwas Glück zu Weihnachten blühen. Am 7. Dezember folgt eine Führung unter dem Titel "Die heilige Barbara und andere bemerkenswerte Menschen". Der Brauch der Barbara-Zweige zählt zu den bekanntesten religiösen Traditionen rund um das Fest der Märtyrerin. Nach der Legende verfing sich auf dem Weg ins Gefängnis ein Zweig in Barbaras Kleid, den sie ins Wasser stellte. Er soll just an ihrem Todestag erblüht sein. Dieses Motiv gilt bis heute als Zeichen für Hoffnung und neues Leben.
Ebenfalls am 7. Dezember wird um 11 Uhr in der Kirche am Bindermichl die traditionelle Barbarafeier 2025 der voestalpine und der Betriebe am Industriestandort Linz begangen. Sie steht unter dem Motto "Behutsam wieder LEBEN lernen" und umfasst ein Totengedenken für im vergangenen Jahr verstorbene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Rund um den 4. Dezember findet an der Montanuniversität Leoben auch der "Ledersprung" statt. Dabei dürfen die Erstsemestrigen über das Leder - das ursprünglich als Schutz bei der Arbeit diente - springen und werden so in den Bergmannsstand aufgenommen. Hierbei erinnert auch die Tracht der Bergleute an die Heilige: So symbolisieren die 29 Knöpfe am schwarzen Bergkittel die 29 Lebensjahre der Heiligen Barbara.
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