Österreichweit sind die 191 Ordensgemeinschaften in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pflege, Soziales, Kultur, Mission, Spiritualität und Seelsorge eine nicht wegzudenkende Größe
Wien, 14.11.2025 (KAP) Von Schulen und Gesundheitsversorgung über das Kulturerbe bis hin zur Seelsorge: Die katholischen Ordensgemeinschaften in Österreich decken auch im Jahr 2025 ein breites Spektrum kirchlichen und gesellschaftlichen Engagements ab, macht das Portal ordensgemeinschaften.at im Vorfeld der vom 24. bis 27. November stattfindenden Ordenstagungen in Wien sichtbar. Demnach wirken Österreich derzeit (Stand: 31. Dezember 2024) 2.417 Ordensfrauen und 1.385 Ordensmänner in 191 Ordensgemeinschaften, womit es insgesamt 3.802 Mitglieder der Gemeinschaften, Kongregationen, Stifte und Klöster gibt.
Im Bildungsbereich zählen Ordensschulen zu den stabilsten Säulen kirchlicher Präsenz. 189 Schulen besuchen rund 50.000 Schülerinnen und Schüler an 111 Standorten in 249 Ausbildungsformen. Auch im Gesundheitswesen prägen Ordenseinrichtungen die Versorgung: 23 Ordensspitäler beschäftigen etwa 26.500 Mitarbeitende und behandeln jährlich rund zwei Millionen Patientinnen und Patienten. Hinzu kommen 39 Pflegeeinrichtungen, die vor allem ältere und pflegebedürftige Menschen begleiten.
Ordensfrauen und Ordensmänner sind zudem in Seelsorge, pastoralen Initiativen und Anlaufstellen präsent. Klösterliche Gemeinschaften in Klausur tragen durch ihren Rhythmus aus Gebet und Arbeit eine besondere Form geistlicher Begleitung. Exerzitien-, Gäste- und Bildungshäuser bieten Räume der Begegnung und Einkehr.
Die kulturelle Bedeutung der Orden bleibt umfangreich: 230 Ordensarchive, 220 Ordensbibliotheken mit 4,5 Millionen Büchern sowie rund 116 Museen, Sammlungen und Schatzkammern dokumentieren das religiöse und kulturelle Erbe Österreichs. Viele Klöster gelten weiterhin als spirituelle Kraftorte.
Verteilung nach Diözesen
Die größte Ordenslandschaft findet sich in der Erzdiözese Wien mit insgesamt 1.199 Ordensleuten. Dort bestehen 45 Gemeinschaften von Frauenorden mit 711 Mitgliedern sowie 46 Männerorden mit 488 Ordensmännern. Es folgen die Diözese Linz mit 725 Ordensleuten, Graz-Seckau mit 432 und Salzburg mit 309. In Tirol und Vorarlberg umfasst die Diözese Innsbruck 474 Ordensleute, Feldkirch 178. Die Diözese St. Pölten zählt 277 Ordensmitglieder, Gurk-Klagenfurt 123 und die Diözese Eisenstadt 85.
Wirkungsfelder der Orden
Im Bildungs- und Kultursektor engagieren sich Ordensgemeinschaften weit über Schulen hinaus, auch in Erwachsenenbildung, Bibliotheken, Archiven, kulturellen Projekten sowie Vermittlungsarbeit. Sie tragen dazu bei, religiöse und kulturelle Traditionen lebendig und zugänglich zu halten.
In der Pastoral gestalten Ordensleute außer der Pfarrseelsorge das liturgische Leben, begleiten Menschen in Umbruchs- oder Trauersituationen und tragen zahlreiche Initiativen, darunter etwa Jugendpastoral, Gesprächsangebote oder geistliche Begleitung. Klösterliche Räume sind zudem häufig Orte der Stille und Orientierung.
Ein wichtiges Wirkungsfeld liegt zudem in der sozialen Begleitung: Ordensgemeinschaften unterstützen wohnungslose Menschen, begleiten Flüchtlinge, beraten in Krisensituationen und bieten niederschwellige Hilfen im Alltag.
Enge Frauen-Männer-Kooperation
Die Daten stammen vom Portal ordensgemeinschaften.at, der zentralen Informationsplattform der Ordensgemeinschaften Österreich. Die Seite bietet umfassende Zahlen, Hintergründe, Nachrichten sowie Einblicke in Wirkungsfelder und Einrichtungen und dient als gemeinsame digitale Präsenz der Gemeinschaften in der Österreichischen Ordenskonferenz, zu denen auch die Säkularinstitute in Österreich zählen.
Die Österreichische Ordenskonferenz entstand 2020 durch die Zusammenführung der bisherigen Gremien der Männer- und Frauenorden und gilt international als ungewöhnlich enge Form der Kooperation. Sie unterstützt die Orden in Zeiten gesellschaftlicher Veränderungen, fördert Vernetzung und setzt Impulse zur Stärkung des kirchlichen Sendungsauftrags. Inhaltlich arbeitet die Konferenz in Bereichen wie Gesundheit und Pflege, Bildung, Kultur, Mission, Soziales und Spiritualität. Sie kooperiert eng mit der Vereinigung der Ordensschulen Österreichs sowie mit "Klösterreich", einer Einrichtung zur Förderung der kulturellen und touristischen Aktivitäten der Klöster, Orden und Stifte Österreichs, und mit weiteren kirchlichen Einrichtungen. Auch die Ordenstagungen im Herbst werden von der Ordenskonferenz organisiert.