Bischofskonferenz in Mali sagt Nationalwallfahrt ab
13.11.202513:53
Mali/Kirche/Regierung/MIlitär/Extremisten
Wegen Sicherheitslage und Treibstoffmangel durch Dschihadisten-Blockade
Rom/Bamako, 13.11.2025 (KAP) In Mali hat die katholische Bischofskonferenz die für Ende November geplante jährliche Nationalwallfahrt zum Marienheiligtum von Kita abgesagt. Die Sicherheitslage und Transportschwierigkeiten wegen des von der Blockade der Hauptstadt Bamako durch Dschihadisten verursachten Treibstoffmangels zwingen die Kirche zu einem Schritt, der Gläubige im ganzen Land betrifft, wie das Portal "Vatican News" (Donnerstag) und der vatikanische Missionspressedienst "Fides" berichten.
Die nationale Wallfahrt nach Kita sei "ein besonderer Moment des Glaubens, der brüderlichen Gemeinschaft und des Gebets für unser Land", heißt es in einer von Bischof Jonas Dembele, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Mali, unterzeichneten Erklärung. "Angesichts der aktuellen Lage unseres Landes, insbesondere der Schwierigkeiten bei der Beförderung der Pilger aufgrund der unzureichenden Kraftstoffversorgung, haben die Bischöfe nach reiflicher Überlegung beschlossen, die nationale Wallfahrt 2025 abzusagen", so der Bischof.
Islamisten blockieren seit Wochen Benzin- und Diesellieferungen in Mali. Die dschihadistische Terrorgruppe JNIM (Jama'a Nusrat ul-Islam wa al-Muslimin) führt zudem Angriffe auf Wohngebiete wie Kati und Kita durch und verübt weiterhin zahlreiche Entführungen von Ausländern, meldete Vatican News. Die Bischöfe bitten während des ursprünglich vorgesehenen Zeitraums der Wallfahrt dennoch um das "inbrünstige Gebet jedes Einzelnen" sowie um "Fürbitten für den Frieden", damit "Zusammenhalt und Wohlstand in unserem Land wachsen mögen", wie es in der Bischofskonferenz-Mitteilung heißt.
Mali in Westafrika ist ein mehrheitlich muslimisches Land mit nur etwa drei Prozent Christen. Seit 2012 leidet das Land unter wachsendem islamistischem Terror, politischer Instabilität und einer schweren wirtschaftlichen Krise. Die Situation verschärfte sich seit dem Militärputsch 2020, der das Land in eine autoritäre Übergangsregierung führte.