Glocken der Pariser Notre-Dame läuten für Terror-Opfer
13.11.202512:27
Frankreich/Kirche/Terroranschlag/Gedenken
In mehreren Kirchen, so etwa in der nahe am Konzertsaal Bataclan gelegenen Kirche Saint-Ambroise, finden am Abend Gottesdienste und Mahnwachen statt
Paris, 13.11.2025 (KAP) Frankreich gedenkt am Donnerstag der Opfer der islamistischen Terroranschläge in Paris vor zehn Jahren. Parallel zum Beginn einer Feier im Gedenkgarten "Jardin du 13 novembre 2015" auf dem Platz vor der Pfarrkirche Saint-Gervais in der Nähe des Pariser Rathauses werden am Abend um 18 Uhr fünf Minuten lang alle Kirchenglocken in der französischen Hauptstadt läuten, kündigte die Erzdiözese Paris an. Auch die Glocken der weltbekannten Kathedrale Notre-Dame werden an die 130 Toten der Terrornacht vom 13. November 2015 erinnern. In einigen Kirchen, so etwa in der nahe am Konzertsaal Bataclan gelegenen Kirche Saint-Ambroise, finden am Abend Gottesdienste und Mahnwachen statt.
Der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich lud im Vorfeld des Gedenktags auch dazu ein, eine leuchtende Kerze ins Fenster zu stellen, um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen. "Wir beten weiterhin unermüdlich für diejenigen, die am 13. November 2015 ihr Leben gelassen haben, und ihre Angehörigen, für diejenigen, die diese Nacht überlebt haben und die weiterhin verletzt, gezeichnet und traumatisiert sind", so Ulrich in einer von der Erzdiözese veröffentlichten Botschaft.
Für viele sei die Erinnerung an die Ereignisse vor zehn Jahren bis heute "eine Erinnerung an eine lange Nacht voller Angst, an unsere Fassungslosigkeit angesichts dieser sinnlosen, blinden Gewalt", erklärte der Erzbischof. Gleichzeitig erinnerte Ulrich daran, wie Paris in den Stunden des Terrors zusammengestanden sei. "Unser Glaube lässt uns auch nicht vergessen, wie sehr inmitten der Dunkelheit in dieser Nacht die Lichter der Geschwisterlichkeit, der Liebe, der Hilfsbereitschaft und der Hoffnung hell leuchteten: Wie viele Hände wurden ausgestreckt, wie viel Fürsorge wurde geleistet, wie viele Türen wurden geöffnet, um einen sicheren Unterschlupf zu bieten, wie viele Gebete wurden gesprochen."
Zu einer "Nacht der Hoffnung" mit Gedenkmesse, Musik und einer Nachtwache bis 2 Uhr früh wird in der Kirche Saint-Ambroise am Boulevard Voltaire geladen, die in den vergangenen zehn Jahren zu einem der zentralen Gedenkorte in der französischen Hauptstadt geworden ist. Jährlich findet ein Gedenkgottesdienst statt, bei dem auch die Namen aller Opfer der Nacht des 13. November verlesen werden. In der Kirche gibt es eine eigene "Kapelle der Erinnerung", wo viele - Angehörige, Anwohner und Besucher - Gedenkkerzen entzünden. Es sei ein "Ort der Gemeinsamkeit", sagte Pfarrer Pascal Negre dieser Tage dem Portal "Aleteia": "Diese Kerzen brennen seit zehn Jahren ohne Unterbrechung. Sie sind das Zeichen einer Liebe, die nicht stirbt. Es ist traurig, es ist schmerzhaft, aber es ist auch schön."