Mehr als 100 Kirchen, Klöster und kirchliche Orte in Österreich haben Teilnahme am 19. November angekündigt - Aktion geht auf Hilfswerk "Kirche in Not" zurück
Wien, 13.11.2025 (KAP) Um auf die weltweit zunehmende Christenverfolgung aufmerksam zu machen, hat das Hilfswerk "Kirche in Not" den "Red Wednesday" ins Leben gerufen. In vielen Ländern weltweit werden rund um den Mittwoch, 19. November, hunderte Kathedralen, Kirchen, Klöster, Monumente und öffentliche Gebäude von innen oder außen rot angestrahlt. In Österreich nehmen heuer mehr als 100 Kirchen, Klöster und kirchliche Orte teil, wie "Kirche in Not" ankündigt. Rot beleuchtet werden in Österreich etwa die Dome in Eisenstadt, Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien sowie die Stiftsbasilika St. Florian und das Stift Klosterneuburg. Auch die Ungarische Botschaft und die ÖVP-Bundespartei in Wien nehmen teil.
Zu einem Friedensgebet für den Nahen Osten im Wiener Stephansdom laden am Donnerstag, 20. November, die Orthodoxe Ostkirchen, altorientalische Kirchen, Katholiken und Christen weiterer Traditionen ein. Rund 1.000 Christinnen und Christen werden dazu erwartet, wie das päpstliche Hilfswerk "Kirche in Not Österreich" in einer Aussendung mitteilte. Angekündigt haben sich auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl und Integrationsministerin Claudia Plakolm. Anschließend führt ein Gebetszug (ab 19.50 Uhr) über den Graben durch die Innenstadt. Die Veranstaltung endet mit einer Kundgebung am Michaelerplatz (20.15 Uhr).
Ein spezielles Gedenken anlässlich des "Red Wednesday" findet auch im Abendgottesdienst am 19. November um 19.00 Uhr in der Marienkapelle des Stiftes St. Florian statt. Das rote Licht erinnert laut Propst Klaus Sonnleitner an die Solidarität mit den Verfolgten als "ein Zeichen der Menschlichkeit - und ein Auftrag an uns, die Freiheit des Glaubens in jeder Form zu schützen". In Niederösterreich nimmt u.a. das Augustiner-Chorherrensitft Klosterneuburg teil. Der 'Red Wednesday' stellt für Propst Anton Höslinger eine "großflächige Bewusstmachung dieses schrecklichen Umstandes" dar. Es sei aber auch ein lauter Weckruf "gegen jegliche religiös motivierte Verfolgung und Gewalt, um die Christen in Not zu stärken und das Ende jeder Nachstellung und Ausgrenzung zu fordern", so Höslinger.
Laut dem Hilfswerk leiden rund 200 Millionen Christinnen und Christen weltweit unter Diskriminierung oder Verfolgung aufgrund ihres Glaubens. "Wir wollen unseren Glaubensgeschwistern dadurch eine Stimme geben und für sie beten", so Tobias Pechmann, "Kirche in Not" Österreich, auf der Webseite über die Initiative. Der "Red Wednesday" verstehe sich dabei aber nicht als exklusive Veranstaltung nur für Christen, sondern als "ein weithin sichtbares Zeichen für das Menschenrecht der Religionsfreiheit für Angehörige aller Religionen", betont das Hilfswerk. Denn: "Von einem Ende der Diskriminierung und der Umsetzung der Religionsfreiheit weltweit profitieren am Schluss alle", heißt es.
Ihren Ursprung hat die "Red Wednesday"-Initiative in Brasilien. Dort ließ das lokale "Kirchen in Not"-Büro 2015 die weltberühmte Statue "Cristo Redentor" (Christus, der Erlöser) in Rio de Janeiro rot beleuchten, um gegen die Christenverfolgung im Irak zu protestieren. Im Jahr darauf folgte das italienische Büro mit der Beleuchtung des Trevi-Brunnens in Rom. Seitdem sind viele andere Länder diesem Beispiel gefolgt und die Initiative wurde von mehreren christlichen Konfessionen in vielen anderen Regionen unterstützt. "Kirche in Not" unterstützt jedes Jahr über 5000 Projekte in rund 130 Ländern und hilft Christen, die unterdrückt werden oder nicht über die nötigen Mittel verfügen, ihren Glauben zu leben. (Übersicht über alle Teilnehmer in Österreich: www.red-wednesday.at)
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