Polen dürfe nicht willenlos übernehmen, was aus dem Westen kommt, verlangt der Staatspräsident zum Nationalfeiertag - Im Blick hat er dabei die Schulen
Warschau, 11.11.2025 (KAP/KNA) Polens Präsident Karol Nawrocki ruft zum Unabhängigkeitstag zur Verteidigung christlicher Werte auf. Vor Tausenden Menschen auf dem Warschauer Pilsudski-Platz fragte er am Dienstag in einer Rede: "Wo sind unsere christlichen Werte geblieben, die das Fundament der Republik Polen bildeten?" Fremde Ideologien wollten diese Werte gegenwärtig aus polnischen Schulen verdrängen.
"Das ist nicht polnisch", so Nawrocki. Als Präsident werde er niemals zulassen, dass Polen wieder zum "Papagei der Nationen" werde, "der willenlos wiederholt, was aus dem Westen kommt". Das nationalkonservative Staatsoberhaupt fügte hinzu, er befürworte Polens Mitgliedschaft in der EU. Vor allem aber gelte für ihn die Devise: "Polen zuerst, die Polen zuerst!" Polen müsse frei, unabhängig und souverän sein.
Wodurch konkret christliche Werte aus seiner Sicht in der Schule bedroht werden, führte Nawrocki nicht aus. Offenbar spielte er auf das neue Wahlfach "Gesundheitserziehung" an, in dem auch die Rechte von LGBTQ-Personen thematisiert werden sollen.
Der Unabhängigkeitstag erinnert an die Wiedergründung des polnischen Staates 1918 nach dem Ersten Weltkrieg. Damals endeten in Polen 123 Jahre Fremdherrschaft durch die Teilungsmächte Preußen/Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland.