Kölner Erzbischof eröffnete die neue Jahresaktion des Bonifatiuswerks
Köln, 10.11.2025 (KAP/KNA) Mit einem Gottesdienst im Kölner Dom hat das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken am Sonntag seine bundesweite Jahresaktion eröffnet. Das Hilfswerk unterstützt Katholiken in Europa, die in einer Minderheitensituation, der sogenannten Diaspora, leben. Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki verwies in seiner Predigt darauf, dass auch in Deutschland die Christen zur Minderheit geworden seien. Inzwischen gehörten weniger als die Hälfte der Einwohner entweder der katholischen oder der evangelischen Kirche an. "Und der Trend geht weiter in diese Richtung." Zudem nehme bei vielen Kirchenmitgliedern die Bindung an den Glauben ab.
Daher sei Deutschland ein Missionsland, was schon der Jesuit Ivo Zeiger auf dem Katholikentag 1948 in Mainz festgestellt habe, sagte der Kardinal. Diese herausfordernde Diagnose habe die Kirche lange verdrängt. Angesichts der Entwicklung dürften Christen aber nicht mutlos sein. Denn es gehöre zu ihren Grunderfahrungen, "in der Fremde dieser Welt" zu leben und "durch ein gottesfürchtiges Leben" den unsichtbaren Gott zu bezeugen.
"Stärke, was dich trägt"
Die Jahresaktion des Bonifatiuswerks steht unter dem Motto "Stärke, was dich trägt". In den Gottesdiensten am 15. und 16. November werden in den katholischen Gottesdiensten Spenden für das Hilfswerk gesammelt.
Das Leitwort sei eine ermutigende Aufforderung, sagte der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg Austen. "Wir bleiben oft beim zermürbenden 'noch' stehen. Wie viele kommen noch zur Kirche?" Dabei komme es aber nicht auf die Anzahl an, sondern darauf, dass die Wenigen oder weniger Werdenden etwas Wertvolles sagen, sagte Austen in dem Gottesdienst. Daran nahmen auch Bischöfe aus Lettland und Norwegen teil.
10,4 Millionen Euro für 1.117 Projekte
Das Bonifatiuswerk mit Sitz in Paderborn hilft vor allem Katholiken in Nord- und Ostdeutschland, in Skandinavien und im Baltikum. Im vergangenen Jahr wurden 1.117 Projekte mit 10,4 Millionen Euro gefördert. Namensgeber des Hilfswerks ist der als Apostel der Deutschen geltende heilige Bonifatius (um 672 bis 754).