Papst "durch und durch" von augustinischer Spiritualität geprägt
10.11.202511:25
Österreich/Vatikan/Papst/Literatur/Kirche/Orden
Wiener Augustiner-Regionalvikar Sadrawetz schrieb Vorwort zu neuer Leo-Biografie "Ein Weltbürger auf dem Stuhl Petri" von Udo Thianich-Schwamberger - Papst ist "zugleich Pilger und Prophet, Brückenbauer und Wächter"
Wien, 10.11.2025 (KAP) Der seit einem halben Jahr amtierende Papst Leo XIV. ist "durch und durch von augustinischer Spiritualität geprägt und durchdrungen" und lässt sich in seiner Amtsführung vom "Weg augustinischer Innerlichkeit" inspirieren. Das betont der Wiener Augustiner-Regionalvikar P. Dominic Sadrawetz im Vorwort des neu erschienenen Buches "Leo XIV. - Ein Weltbürger auf dem Stuhl Petri" von Udo Thianich-Schwamberger.
Leo XVI. sei "ein Sohn des Heiligen Augustinus", zitiert Sadrawetz aus Leos ersten Worten an die Welt nach seiner Wahl am 8. Mai. Über alle Höhen und Tiefen des Lebens hinweg den Weg zu Gott zu finden - diese Erfahrung teile der Papst mit dem Ordensvater. "Gott liebt jede und jeden von uns in aller Verschiedenheit, doch lässt er uns in Christus zur Einheit finden, zu seiner Familie. Der Weg dorthin führt nicht über ein 'entweder - oder', sondern über ein 'und'; er ist ein Weg der Innerlichkeit", so Sadrawetz über Augustinus' Theologie.
Es gelte "Gott nahe zu kommen als Individuum und Gemeinschaft, darauf kommt es an, damit Leben gelingen kann", dabei auf Gott zu vertrauen und in Eigenverantwortung zu denken, zu reden und zu handeln. "Dann werden Spiritualität und Strukturen nicht zu (unvereinbaren) Gegensätzen, sondern fördern Leben, Gemeinschaft und Individuum", erklärt der Augustiner-Regionalvikar. Von diesem Weg augustinischer Innerlichkeit habe sich Robert Francis Prevost in der Ausübung seiner Ämter als Ausbildender, Provinzial, weltweiter Augustiner-Generalprior, Bischof im peruanischen Chiclayo und als Präfekt des Bischofs-Dikasteriums im Vatikan inspirieren lassen: "Sollte es nun für Papst Leos Pontifikat nicht von Bedeutung sein?"
Papst ist zugleich "Erinnerer und Erneuerer"
"Ein Weltbürger auf dem Stuhl Petri" ist dieser Tage in der Edition Tolle Lege im Grazer Vehling Verlag erschienen. Autor Thianich-Schwamberger schildert darin in drei Teilen die Lebensstationen von Robert Francis Prevost - Papst Leo XIV., das Konklave und analysiert erste Reden des neuen Pontifex. Leos Pontifikat "steht für eine Kirche, die nicht mehr um institutionelle Macht ringt, sondern um die Bekehrung der Herzen", der neue Papst sei "Erinnerer und Erneuerer" zugleich, schreibt Thianich-Schwamberger: "Leo XIV. ist im 21. Jahrhundert zugleich Pilger und Prophet, Brückenbauer und Wächter. Er trägt eine Last, die schwerer wiegt als die drei Reifen der Tiara: die Verantwortung, einer Welt Richtung zu geben, die ihren Kompass verloren hat."
Thianich-Schwamberger ist als Berater tätig und wirkt in der Erzdiözese Wien als Assistent des Ordinariatskanzlers sowie als Erzbischöflicher Notar der Kurie. Unter anderem ist auch Präsidiumsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs.