Maria Plain: ÖVP-Abgeordnete wieder gemeinsam auf Wallfahrt
12.10.202519:57
(zuletzt bearbeitet am 13.10.2025 um 07:26 Uhr)
Österreich/Politik/Glaube/Kirche/Parteien/ÖVP
Bischofskonferenz-Generalsekretär Schipka bei Pilgermesse: Verantwortungsvolle Politik unterscheidet von Populimus der Blick auf das Ganze und der Einsatz für ein besseres Leben aller
Salzburg/Wien, 12.10.2025 (KAP) Der ÖVP-Parlamentsklub hat das herbstliche Arbeitsjahr am Sonntag mit einer schon traditionellen Wallfahrt begonnen. Nach den Wallfahrten nach Mariazell (2021), auf den Sonntagberg (2022) und nach St. Wolfgang (2023) war diesmal Maria Plain in Salzburg das Ziel der Mandatare mit Klubobmann August Wöginger an der Spitze. Die geistliche Begleitung der pilgernden National- und Bundesräte übernahm auf Einladung erneut der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka. Abschluss und Höhepunkt war eine Messe in der Wallfahrtsbasilika, die u.a. der zweite Nationalratspräsident Peter Haubner, Innenminister Gerhard Karner und Salzburgs Landeshauptfrau Karoline Edtstadler mitfeierten.
Der Bischofskonferenz-Generalsekretär ging bei der Messe ausgehend vom Tagesevangelium von der Heilung der zehn Aussätzigen (Lk 17,11-19) auf die Notwendigkeit einer gemeinwohlorientierten Politik ein: "Politische Arbeit bedeutet, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Menschen gut und nach Möglichkeit sogar besser leben können. Politische Arbeit ist daher immer auf Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse gerichtet oder zumindest auf das Verhindern der Verschlechterung."
Zwar sei es natürlich, dass man als politische Partei darauf achten müsse, dass die Politik so ist, dass Menschen einen auch wählen. Aus der Sicht des Evangeliums sollte verantwortungsvolle Politik hingegen immer auf das Ganze, nicht bloß auf einen Teil schauen. Schipka: "Das unterscheidet verantwortungsvolle Politiker von Populisten. Populisten spielen Menschen gegeneinander aus, bringen sie gegeneinander auf und schüren Neid." Für politisch Verantwortliche, die das Gesamte eines Landes im Blick haben, sei daher nicht nur ausschlaggebend, von wie vielen Personen sie gewählt werden, sondern ob es ihnen gelinge, durch ihre Politik, das Leben der Menschen zu verbessern. "Für verantwortungsvolle Politikerinnen und Politiker geht es immer um das Ganze, um das Gemeinwohl. Selbst, wenn die Zustimmung in der Bevölkerung nicht bei 100 Prozent liegt."
Wie der Bischofskonferenz-Generalsekretär weiter ausführte, "ist das Evangelium eine Absage an jede Form der Klientelpolitik. Es ist eine Absage an einen Populismus, dem es ausreicht, bloß eine große Menge zu mobilisieren, die sich gegen eine Minderheit erhebt." Verantwortungsvolle Politik müsse alle im Blick "gleichgültig, wo sie zugehörig sind, welche Sprache sie sprechen, woher sie kommen oder welche Religion sie haben".
Schließlich ging Schipka auch noch auf jenen Aspekt im Tagesevangelium ein, wonach nur einer von zehn Jesus für seine Heilung gedankt habe. "Dankbarkeit ist keine politische Kategorie", sei oft die enttäuschende Erfahrung im politischen Einsatz. Es sei "ein schwacher Trost", aber Politiker würden sich damit "in guter Gesellschaft mit Jesus" befinden, dem Ähnliches widerfahren sei. Letztlich komme es aber darauf an, dass sich durch das politische Handeln das Leben für die Menschen verbessert hat.